Juni 1

Pfingsten 2017 im Wilden Westen

Heute Abend fahren wir in den Wilden Westen 🙂 Eigentlich in die Pfalz, aber dort ist ein großes Fahrturnier für Vierspännerkutschen und da werden wir mit unserem Womi wieder im Fahrerlager stehen. Ein guter Bekannter unserer Chefin fährt da mit seinem Gespann mit und da werden wir natürlich auch zum Pfotendrücken benötigt.

Im Fahrerlager ist es total klasse – rund herum jede Menge Pferde und andauernd fahren Kutschen vorbei. Darum fühlt man sich auch ein bisschen wie ins vorletzte Jahrhundert versetzt. Für uns Fellnasen gibt es da so viel zu sehen und an allen Fenstern ist den ganzen Tag Programm. Pferde, Hunde, jede Menge Leute und man weiß oft gar nicht, wo es am spannendsten ist.

Ich werde euch ein paar Bilder zeigen, wenn wir da sind. Wenn es euch interessiert, könnt ihr ja mal auf der Seite des Reit- und Fahrvereins Zeiskam schauen http://www.rv-zeiskam.de … oder, wenn ihr in der Nähe wohnt, einfach mal als Zuschauer dorthin kommen. Es ist unheimlich spannend und beeindruckend, die Viererzüge da durchs Gelände und die Hindernisse fahren zu sehen. Ich verspreche euch nicht zuviel 🙂

Ansonsten werde ich wohl mit meinen Kumpels Stella und Frodo auch wieder ein bisschen abhängen. Zuhause bin ich ja immer voll eingespannt und da ist man als Katze froh, wenn man mal ein paar Tage alle vier Beine hochlegen kann. 😀

 

 

April 10

Mit dem Osterhasen in Ostfriesland

Die Reisesaison ist eröffnet. Nachdem wir den Sturm Niklas hier gerade ziemlich strubbelig überstanden hatten und an Gründonnerstag hier mindestens 15 cm Schnee gefallen waren, packte Dosi nach Feierabend allen Ernstes das Wohnmobil. Draussen sah es eher weihnachtlich als österlich aus und Timmi und ich hatten uns schon auf ein warmes kuschliges Osterfest vor dem Ofen eingerichtet – aber nix da. Offenbar wollte sich unser Zweibeiner nicht von dem Vorhaben abbringen lassen, die Campingsaison zu Ostern zu eröffnen.

An Karfreitag wurden wir ganz früh aus unseren Bettchen geworfen, schwupps in die Transportkisten und ab ging´s. Ursprünglich hatte ich mal das Elsass als Reiseziel aufgeschnappt, aber es ging schnurstracks Richtung Norden. Also wurde wohl ein neues Ziel angefahren. Dankenswerter Weise war die Fahrt schon nach knapp 4 Stunden vorbei und ich erkannte auch sofort, wo wir waren! In Timmel in Ostfriesland – da war ich nämlich schon zweimal.

Diesmal schlugen wir unsere „Zelte“ auf dem Wohnmobilstellplatz am Hafen vor dem Campingplatz auf. Der Platz selbst sah wegen des vielen Regens die Tage zuvor ein wenig aus wie ein Reisfeld und wir hatten keine Lust, unser schweres Womo dort im Matsch zu versenken.

Aber der Stellplatz am Hafen war toll!! Da geht eine kleine Promenade längs und es gab den ganzen Tag jede Menge zu beobachten. Hunde, Kinder, Angler, Radler tummelten sich dort und hin und wieder fuhr ein Boot los.

 

Das Wetter war auf der Hinfahrt und etwas grau, aber als wir dort ankamen, lugte die Sonne schon hervor und dann hatten wir 4 sonnige Tage. Es war zwar teilweise recht frisch, aber man konnte schon draussen sitzen und die Sonne genießen!

Dosi ist mit Stelli viel geradelt und Timmi und ich haben es uns in unserem Beobachtungsposten gemütlich gemacht. Stella erzählte, dass sie jeden Tag Rast in einer kleinen Brauerei gemacht haben. Da haben sich immer alle gefreut, wenn sie wieder vorbei kam. Und es gab auch immer Leckerli. Ostern haben sie dort gefrühstückt. Sind morgens früh aufgestanden, weil sie ja erst einige Kilometer dorthin radeln mussten. Wir haben lecker Thunfisch gefrühstückt und uns dann schön vorne in die Sonne gelegt.

Am Nachmittag haben sie noch eine Schiffsrundfahrt durch die Moorlandschaft und das Fehntjer Tief mit der „Gretje von Großefehn“ gemacht – einem alten Torfschiff, das zum kleinen Passagierschiff umgebaut ist. Das Schiff lag quasi direkt neben uns im Hafen – wir hatten sozusagen einen Womo-Platz mit Schiffsanleger 😀

Entgegen meinen Befürchtungen wurde es doch eine schöne Osterfahrt mit viel Sonne und guter Luft. Timmi und ich haben viel gesehen und wir alle haben uns prima erholt. Wenn ihr gerne Rad fahrt, kann ich euch eine Fahrt nach Ostfriesland nur empfehlen – Dosi ist jedes Mal total begeistert von den vielen Radwegen und der schönen Gegend.

Und lecker Fisch essen kann man da auch!!

 

Februar 9

Winterurlaub Wolkenstein 2015

Wir waren im Winterurlaub im wunderschönen Grödnertal. Wieder in Wolkenstein – da war ich ja schon dreimal gewesen. Dieses Mal mussten wir allerdings in einer anderen Pension absteigen, da die letzten Betreiber ihre aus Altergründen geschlossen hatten. Aber Dosi hatte schnell wieder eine gefunden, in der Katzen willkommen waren 😀

Freitags morgens ganz früh um 6 Uhr ging es los. Ab halb 5 war schon alles auf den Beinen – nur das Estrellchen war nicht mehr da. Die hatte Dosi schon am Abend vorher zu ihren Eltern gebracht, damit sie dort eine Woche Wellnessurlaub machen konnte. Aber was soll auch ein kleiner Hund im Skiurlaub?

 

Das Auto stand schon fix und fertig gepackt vor der Tür – nur schneite es langsam immer mehr. Haben uns dann fix auf den Weg gemacht und später erfahren, dass 2 Stunden später das totale Winterchaos hier daheim ausgebrochen war. Da waren wir Gott sei Dank aber schon 250 km weiter südlich. Und es klappte wider Erwarten super – trotz der schlechten Wettervorhersage. Timmi und ich waren wie immer auf der Fahrt ganz lieb und haben das meiste verpennt. Allerdings muss ich sagen, dass es im Auto doch etwas ruhiger ist als im Wohnmobil – da rumpelt es hinten manchmal ganz schön, wenn es über schlechte Strassen geht. Und vor allem kommt man flotter voran!!

Wir waren dann schon am frühen Nachmittag dort und unsere Pension lag direkt neben der Kirche mitten im Ort. Da wir ein schönes Zimmer mit Balkon und prima Aussicht hatte, gab es natürlich den ganzen Tag etwas zu sehen. Dosi fand es nicht ganz so witzig, dass jeden Morgen um 6.45 Uhr die Kirchenglocken Vollgas gaben und feste geläutet wurden. Aber auch daran gewöhnt man sich 😀

Timmi und ich haben uns dann erstmal eingerichtet. Dosi hatte uns einiges an Spielzeug mitgenommen, damit uns tagsüber nicht langweilig wurde. Aber ehrlich gesagt gab es dauernd draussen etwas Neues zu beobachten und ausserdem muss ja auch mal gechillt werden. Das Einzige, was wir wirklich vermissen, ist unser Gehege. Aber eine Woche geht auch mal ganz gut ohne, wenn es dafür jeden Tag jede Menge Kuschelstunden im Bett gibt. 🙂

Das Wetter war die ganze Woche traumhaft schön. Die Dolomiten sind wirklich immer wieder eine Reise wert. Ich war ja jetzt schon viermal dort und es war jedesmal klasse. 😀

 

  

Wir sind dann am letzten Samstag ganz früh um 5 Uhr Richtung Heimat gefahren, damit wir nicht in den ganz großen Rückreiseverkehr geraten. War eine gute Entscheidung und im Gegensatz zum letzten Jahr, wo uns auf der Rückfahrt 150 km vor zuhause ein Reifen platzte, lief alles wunderbar reibungslos.

Stella freute sich wie Bolle, als Dosi sie abholte. Timmi und ich haben uns auch gefreut, sie wieder zu sehen. Ist zwar kein Tiger, aber wir drei sind doch ein eingeschworenes Team. Und die nächsten Reisen machen wir ja wieder gemeinsam mit dem Wohnmobil. Ostern wird´s wohl das erste Mal auf größere Tour gehen. Mal schauen, wo wir landen. Von Nordsee bis Elsass ist alles drin. Wie ich Dosi kenne, fällt die Entscheidung erst wieder, wenn wir quasi schon im Wagen sitzen. 😀

  

August 23

Frankreich 2014

Freitag, 15.08.2014 – Auf geht´s Richtung Frankreich

Heute Abend sind wir zur  großen Tour nach Frankreich aufgebrochen. Ich kenne das ja schon, aber Timmi und Stella fahren ja erst zum zweiten Mal auf große Fahrt. Sie waren ganz schön aufgeregt, als wir abends aufbrachen. Ich hatte es ja schon geahnt – Dosi packte soviel Kram ein, dass es für einen Wochenendausflug wohl etwas viel gewesen wäre. Ich habe den beiden gesagt, sie sollen mal ihr Köfferchen packen, damit Dosi nix vergisst. Mein neues Fummelbrett hatte Dosi schon neben die Tür gestellt – genauso wie den Snackball und meine Wollratte mit den drei Schwänzen. Um Futter brauch ich mir keine Gedanken zu machen – da kann ich mich auf meinen Dosenöffner verlassen 😀

Um 22 Uhr ging es los und wir kamen noch bis nach Trier an der Mosel. Da war ich schon mal, aber diesmal haben wir nur fix übernachtet und morgens ging es sofort weiter. Ich kenne das schon – die ersten zwei Tage wird erstmal viel getruckt. Aber wir wollen ja auch in den Süden und der ist leider vom Sauerland ziemlich weit weg.

Samstag, 16.08.2014

Nach kurzer Nacht ging es dann früh weiter. Erst über Luxemburg und dann nach Frankreich. Wir sind eine ziemlich lange Strecke durch die Gegend von Verdun gefahren. „Voiee sacre“ – heiliger Weg heisst die Strasse durch die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs. 40 km durch eine hüglige Landschaft, in der vor 100 Jahren unendlich viele zu Tode kamen. Man mag es sich gar nicht vorstellen. So ein Wahnsinn – solche Grausamkeiten sind uns Tieren gottlob fremd.

Nachmittags kamen wir dann an einen kleinen See – der Name irritiert allerdings. „Lac du Orient“ lässt nicht unbedingt einen See im Burgund vermuten 🙂 . Dort war es sehr nett und ruhig. Timmi und ich bekamenThunfisch, weil wir so lieb bei der Fahrt waren.

Abends haben wir gegrillt und Stella bekam Würstchen. Und dann ging es früh in die Kiste. Die letzte Nacht war doch etwas kurz gewesen und am nächsten Tag sollte es ja nach Guedelon gehen. Wie, der Name sagt euch nichts? Na, dann seid mal gespannt. 😀 Guedelon ist einmalig!

 

Juni 28

Mit dem Osterhasen auf Fehmarn 17. bis 22. April

Obwohl das Wetter ja hier alles andere als toll war diese Woche, habe ich spitz gekriegt, dass es wohl trotzdem auf Tour gehen soll. Hundekumpel Charlie ist mit seiner Crew bereits letzten Samstag los gefahren und sie haben uns geschrieben, dass das Wetter an der Ostsee viel besser sei und wir kommen sollen.

Ehrlich gesagt sah es auf den Bildern auch richtig gut aus! Mittwochs kam Dosi dann von der Arbeit und ich wußte genau, wir fahren. Sie ist dann immer ziemlich hektisch und wuselt rum und räumt noch alles ordentlich auf. Unser ganzes Spielzeug wird eingesammelt und verstaut. Die Blumen werden gegossen und Stellas Knochensammlung, die immer ein bisschen das Flair einer historischen Ausgrabungsstelle verbreitet, wurde ebenfalls zusammen gesucht.

Stella setzt sich dann immer sicherheitshalber schon mal an die Tür, damit sie auch bloß nicht vergessen wird.

Kurz darauf waren wir dann auf dem Weg Richtung Norden. Gottlob war es mittwochs abends noch nicht zu voll auf den Strassen. Wir sind auch lieber in den Abend hinein gefahren und hatten das Glück, ohne Staus am Nadelöhr Hamburg vorbei zu kommen. Aber Baustellen ohne Ende – kein Wunder. Auf der A1 hat man auch manchmal das Gefühl, man befährt eine Landstrasse im hinteren Kaukasus, so schlecht wie der Zustand an einigen Stellen ist.

Wir waren dann am späten Abend da und haben auch noch ein Plätzchen auf dem Wohnmobilplatz vor dem Campingplatz am Südstrand gefunden, den wir uns ausgeguckt hatten.

Am nächsten Morgen – wir lagen alle noch in den Kissen und Federn – wurden wir schon von unseren Freunden und Charlie geweckt. Schnell auf den Platz gefahren und dann konnte der Urlaub los gehen. Ein ganz toller Platz und alles nagelneu renoviert. Am besten war, dass wir sehr zentral standen und aus dem Wohnmobil fast der ganze Platz optimal observiert werden konnte.

Timmi übernimmt meist den Ausguck vorn aus der großen Scheiben und ich

lege mich hinten auf meine Box ins Heck. So ist alles optimal ausgespäht!

 

 

 

 

 

Dosi hat dann mit Stella erstmal eine Radtour unternommen. Fehmarn ist ja eine sehr schöne Insel und sehr abwechslungsreich. Die Inselhaupstadt Burg hat ein schönes Zentrum und man kann nett bummeln gehen. Und stellt euch vor- Stella hat dort den echten Osterhasen gesehen 😀

An der Bucht am Wulfener Hals ist das Mekka der Surfer und da es richtig windig war, war dort richtig was los. Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell die werden. Am anderen Ende der Insel wiederum haben sich inzwischen die Kite-Surfer angesiedelt. Es ist immer wieder erstaunlich, dass die sich mit den ganzen Leinen nicht verheddern und als Knäuel enden 😀

Da unser Campingplatz direkt am Strand lag, konnten Dosi und Stella oft dorthin gehen und Stella konnte im Sand flitzen. Meist ging Charlie noch mit. Da um diese Zeit dort noch kein Badebetrieb war, durften die Hunde auch uneingeschränkt am Strand umherlaufen. Einige Hunde schwammen sogar schon, obwohl die Ostsee noch recht kalt war. Aber Stella hält nicht soviel vom Schwimmen und guckt lieber den anderen zu oder buddelt im Sand.

 

Am schönsten ist die Ostseite mit der Steilküste. Stella hat dort mit Dosi immer schön in großen Liegenstühlen aus Holz in der Sonne gelegen. Da es windig war, waren dort richtig viele Wellen und es sah eher aus wie Nordsee als Ostsee.

Timmi und ich mögen ja Wind gar nicht so und fanden es draussen im kleinen Gehege eher ungemütlich. Pusten ist ja für uns wie fauchen und wenn wir draussen pauselos angefaucht werden, ist das einfach unhöflich vom Wetter!

Wir haben uns meist vorn aufs Bett in die Sonne gelegt und richtig relaxt. Gegenüber war eine Wiese, da war häufiger ein Mann mit einem Hund zum Bällchen spielen. Der war vielleicht schnell! Auch die Kindern beim Drachen steigen lassen waren höchst interessantes Programm in unserem Reality-TV vorn aus der großen „Mattscheibe“. Wir haben uns meist vorn aufs Bett in die Sonne gelegt und richtig relaxt. Gegenüber war eine Wiese, da war häufiger ein Mann mit einem Hund zum Bällchen spielen. Der war vielleicht schnell! Auch die Kindern beim Drachen steigen lassen waren höchst interessantes Programm in unserem Reality-TV vorn aus der großen „Mattscheibe“.

Das Essen war auch hervorragend. In Burgtiefen, die Fischereihafen, der ganz bei uns in der Nähe war, gibt´s einen tollen Fischladen. Und da Dosi ja weiß, dass wir beide Fisch lieben, hat sie uns immer ein bisschen mitgebracht. WEIL WIR SO LIEB WAREN!! 😀 Timmi wird ganz verrückt, wenn er die kleinen Nordseekrabben bekommt. Da nimmt er Dosis Hand in beide Pfoten, damit sie diesen mit der kleinen Krabbe bloss nicht wieder wegzieht 😀

Ich stehe eher auf Lachs und den bekam ich natürlich auch. Alleine kulinarisch sind unsere Touren für uns schon lohnend!

Abends war immer großes Kuscheln angesagt – das ist der Vorteil, wenn es ziemlich frisch ist und die Zweibeiner nicht so lange draussen sitzen können. Die Fahren im Frühjahr und Herbst sind daher aus meiner Sicht immer klasse!

Alles in allem war Fehmarn wieder eine Reise wert!  Das Wetter war viel schöner als gemeldet, der Campingplatz war absolut klasse und wir haben uns alle prima erholt.

Februar 16

Unser Winterurlaub in Wolkenstein/Südtirol 2014

Ich muss ja noch von unserem Skiurlaub in Südtirol berichten…aber die letzten Tage hatte ich hier recht viel um die Öhrchen. Daher kommen wir heute erst dazu – Dosi muss ja mangels Daumen immer für mich tippen 😉

Am 31. Januar ging es jedenfalls in aller Herrgottsfrühe los Richtung Süden. 4 Uhr wurden Timmi und ich aus dem Bett geworfen und bevor wir richtig wach waren, saßen wir schon in unseren Reisekisten. Schnell ins Auto und ab ging die Post. Dosi hatte ja schon etwas Sorgen wegen des Wetterberichts gehabt, aber das war zumindest bis zum Brenner super. Ruck zuck waren wir vor 12 Uhr und bei strahlendem Sonnenschein schon in Innsbruck und der Brenner wurde in Angriff genommen. Oben war dann Schluß mit Sonne – es schneite. An den Anblick sollten wir uns die nächsten Tage noch gewöhnen müssen. 😀

Dieses Mal waren wir ja in einer neuen Unterkunft, da unsere alten Pensionswirte aus Altersgründen aufgehört hatten. Das Haus lag auch sehr zentral, nur ging es die letzten Meter richtig steil bergan und das auch noch durch eine kleine, enge Gasse. Hört sich erstmal nicht so schlimm an, nur was bei uns hier bisher als Winter ausblieb, bekam Südtirol offenbar doppelt serviert. Schnee ohne Ende – einige Nachbartäler des Grödnertals waren sogar bereits von der Aussenwelt abgeschnitten.

Ende vom Lied war jedenfalls, dass wir nach ca. 840 km für die letzten paar Meter noch die Schneeketten aufziehen mußten. Dosi hat ein wenig geflucht. Ehrlich gesagt auch ein bisschen mehr! 😉

Die Leute haben uns sehr nett in Empfang genommen und Dosi hat es Timmi und mir dann sofort gemütlich gemacht. Sie hatte sogar unser Sitzbrett für die Fensterbank mitgenommen, dann ein paar Kuscheldecken, unser Lieblingsspielzeug und sogar ein Töpfchen mit Katzengras! Wow – sie lernt immer noch dazu 😉

Timmi fühlte sich auch sofort richtig wohl. Wir wußten ja nicht so recht, ob er auf Urlaub in einer Pension steht – er kannte ja bisher nur unsere Wohnmobilfahrten. Aber Timmi ist ja ein total unkompliziertes Kerlchen und so fand er auch die Pension sofort klasse. Vom Sitzbrett aus hatten wir einen guten Ausblick nach draussen und ausserdem hing es direkt über der Heizung. Seeeeeehr gemütlich 🙂

Im Gegensatz zu meinen letzten beiden Reisen nach Wolkenstein war es dieses Mal nicht so bitterkalt , dafür schneite es aber sehr häufig, besonders auch nachts. Aber wir hatten auch Sonne und zum Ski fahren fand Dosi den ganzen Neuschnee klasse. Allerdings stieg mit dem ganzen Schnee auch die Lawinengefahr und morgens hörte man immer, wie mit Dynamit Lawinen abgesprengt wurden. Einige Pisten waren auch gesperrt und die berühmte „Sella-Ronda“ – die Umfahrung des Sellamassivs mit Ski – war deswegen auch nicht möglich. In der Nähe an der Marmorlada war sogar ein Lift unter eine Lawine geraten und total zerstört worden.

Die Einheimischen hatten noch ganz andere Sorgen: durch den ganzen Schnee auf den Dächern drohte Einsturzgefahr und so mußten sie schüppen, schüppen, schüppen. Timmi und ich konnten gut beobachten, sie sie die zum Teil mannshohe weiße „Pracht“ von den Häusern räumten. Und einige hatten sogar tagelange Stromausfälle, besonders auch in Osttirol.

Stella hatte ja während unseres Südtirol-Trips eine Woche Wellnessurlaub bei Dosis Eltern gemacht. Wäre für sie etwas sehr langweilig gewesen dort. Sie hat uns allerdings verschwiegen, dass sie dort in Wolkenstein ein eigenes Hotel hat 😀 Aber Dosi hat´s entdeckt! Und einen eigenen Skiverleih nebst Servicestation nennt sie auch ihr eigen. Aber die Krönung ist, dass ein ganzes kleines Nebental nach ihr benannt ist – Val de Stella Alpina. Das muss man sich mal vorstellen – da wohnt man mit einer Art Rockefellerin auf vier Pfoten unter einem Dach und die sagt nix. 😀 Stella Alpina heißt übrigens wörtlich übersetzt „Stern der Alpen“…..und ist die italienische Bezeichnung für´s Edelweiß!

Jedenfalls haben wir eine schöne und sehr entspannte Woche in Wolkenstein verbracht. Nach dem Ski fahren war erstmal große Kuschelstunde, es gab die ganzen Tage eine prima Verpflegung und wir wurden von den Spaziergängern draussen immer bewundert, wenn wir im Fenster auf Beobachtungsposten sassen. Die Pensionwirte erzählten Dosi auch, wir seien die ersten Katzen-Gäste in der Pension gewesen und sie haben uns für´s nächste Jahr wieder herzlich eingeladen. Logo – wir wissen uns ja auch zu benehmen 😉

Auf der Rückfahrt gab es dann doch noch etwas Trouble – und dass, nachdem wir so super unterwegs waren. Früh um 5 ging es los – mit Ketten die steilen ersten Kilometer von Wolkenstein nach St. Ulrich gut gemeistert, dann fix zur Autobahn, Ketten runter und flott waren wir auch über den Brenner. Hatten uns extra ganz früh auf den Weg gemacht, weil es einige Zeit später wegen der ganzen Abreisenden immer chaotisch dort im Tal wird. Und das ganz besonders, wenn soviel Schnee auf der Strasse liegt.  Durch den frühen Start konnten wir auch die Staus in Österreich und Bayern prima umgehen und wir wären fast schon kurz nach Mittag daheim gewesen. Fast – wenn uns nicht 150 km vor daheim auf der Autobahn noch ein Reifen geplatz wäre. Gottlob hatte Dosi gemerkt, dass etwas hinten rechts nicht stimmt. Wir schnell  die nächste Abfahrt genommen und direkt in der Ausfahrt platzte dann der Reifen. Puh, da haben wir richtig Glück gehabt!! Einen neuen Reifen bekamen wir auch recht schnell, da glücklicherweise genau an der Ausfahrt eine Tankstelle war. Eine Stunde Verzögerung, aber dann heil daheim angekommen. Timmi und ich waren auch ganz lieb und haben die Wartezeit einfach verschlafen 😉

Es war ein schöner Urlaub und wir freuen uns jetzt schon auf unsere ersten Touren mit dem Wohnmobil. Lange dauert es ja nicht mehr  – und wenn man nach draussen schaut, könnte es ja eigentlich schon losgehen. Frühling im Februar! Hoffen wir mal, dass der Winter nicht meint, er müsse zu Ostern nochmal Einzug halten. Wir hatten jedenfalls 8 Tage tiefsten Winter und Schnee und jetzt braucht er hier bei uns auch nicht mehr kommen!

 

 

 

September 6

Bonnies Reisetagebuch Frankreich 2013

Freitag, 1. September – Am Canal du Midi

Hier in der Nähe von  Bize verläuft auch der Canal du Midi, ein Meisterstück der Ingenieurkunst aus denn 17. Jahrhundert. Er diente dazu, das Mittelmeer und die Atlantikküste zu verbinden. Nur ist Frankreich im Süden fast durchgehend bergig und so ein Unterfangen erschien utopisch. Nur einer wagte sich an die Aufgabe und plante den Kanal vom Mittelmeer bis Toulouse, nämlich der aus Beziers stammende Steuereinnehmer 😀 Pierre Paul Riquet. Dieser eignete sich die nötigen Fähigkeiten im Selbststudium an und 1667 wurde das gut 240 km lange Bauwerk in Riquets Heimatort in Angriff genommen und drohte wegen vieler Schwierigkeiten mehrfach zu scheitern. Es wurden bis zu 12000 Arbeiter – auch Frauen – beschäftigt, die überaus gut von Riquet bezahlt und behandelt wurden.

imageDamals nicht immer üblich, jedoch trieb das die hohem Kosten weiter in die Höhe. Je 40% zählten König und Region; den fehlenden Rest zahlte Riquet notgedrungen aus eigener Tasche. Auf den 240 km wurden insgesamt 63 Schleusen gebaut mit 98 Schleusenbecken, also  haben viele Schleusen mehrere Stufen. die genialste ist kurz vor dem Meer in Beziers mit 9 Staustufen.

Von diesen großen Schleusentreppen gibt es mehrere, da teilweise ganze Hügel zu überwinden sind. Im Schnitt ist fast alle 4 km eine Schleuse. Die größte Entfernung zwischen zweien sind knapp 50 km, manchmal ist aber auch alle paar hundert Meter eine.

 

Es gibt aber auch Brücken, auf denen der Canal Flüsse überquert, und Tunnel durch Berge. Insgesamt eine unglaubliche Bauleistung, und die Bauzeit betrug nur 14 Jahre.  Hinzu kamnatürlich der Bau einiger Stauseen, um den Kanal zu speisen. Riquet erlebte das Ende der Bauarbeiten leider nicht mehr, er starb ein Jahr vor der Eröffnung. Er hatte sein ganzes Vermögen eingesetzt und sich auch noch verschuldet. Seine Söhne übernahmen seine Aufgabe und erbten auch seine Anteile. Binnen kürzester Zeit blühte die gesamte Region auf. Man sagt, der Kanal habe den Süden in die Moderne geführt. Fast 300 Jahre behielt er seine Bedeutung, dann wurde er für die moderneren Schiffe zu klein. Ein angedachter Ausbau war wegen der ganzen technischen Bauwerke unmöglich. Irgendwann sollte die Trasse dann für eine Schnellstraße herhalten. Den idiotischen Gedanken haben sie aber  Gottlob wieder verworfen. Heute ist er ein El Dorado für Urlauber, die sich ein Hausboot mieten und gemütlich über den von alten Platanen gesäumten Kanal schippern und sich die netten Orte ansehen. Einige Aussteiger leben ganz auf Hausbooten, meist umgebauten alten Frachtkähne. Da staunt man immer, wie die großen Schiffe unter den kleinen Brücken hindurch passen 😀

Dosi mietet uns natürlich kein Boot, dösenden fährt gern zum Radeln an den schönen Kanal. Direkte am Wasser verlaufen nämlich die alten Treidelpfade der Pferde und da kann man dann prima im Schatten am Kanal radeln. Stella fand den Ausflug super, da es durch die Bäume schön angenehm war. Darum wurden sie ja damals beim Bau auch gepflanzt – um Pferde, Fracht und Reisende vor der Sonne zu Schützen. Ein natürlicher, endloser Sonnenschirm sozusagen 😉 Einen Bootsführerschein braucht man für die Hausboote nicht – es kann sie jeder mieten. Dosi hält daher gern an den Schleusen an, da es oft schon lustig ist, wenn völlige Laien da mit den Bötchen am Werk sind und versuchen, heil durch die Schleuse zu kommen. Besonders bei einer Schleusentreppe wie in Beziers schon eine Aufgabe 😀 Unten auf dem Bild ist Le Somail zu sehen, ein sehr idyllisches Örtchen am Kanal. Da haben Dosi und Stella ein Päuschen gemacht und das Treiben beobachtet. Da war eine kleine Brücke, und es war spannend zu sehen, ob die Kähne tatsächlich durchs Nadelöhr passen 😀 Stella bekommt dann immer ihren Snack und Dosi isst ein Baguette Wenn sie Pause machen – Stella ist etwas stinkig, dass sie immer ‚Fido‘ bekommt und nicht auch ein Brot mit Käse oder Wurst. Ich habe ihr erklärt, dass nichtstrampelnde Beifahrer auch nur Beifahrerkost bekommen. Jetzt will sie ein Fahrrad 😀

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September 5

Bonnies Reisetagebuch Frankreich 2013

Donnerstag, 31. August – Die alte Katharerburg Minerve

imageIch weiß nicht, ob ihr schon mal von den Katharern gehört habt. Im 12. Jahrhundert lebten hier unten in Okzitanien – so hieß das damals – diese Leute, die sich wegen des dekadenten Lebens vieler Kirchenoberen von dieser abgewandt hatten, um eher bescheiden zu leben. Der Gegend hier unten ging es recht gut. Mittelpunkt war das Königreich Aquitanien. Dem französischen König war das Land schon länger ins Auge gefallen. Nice to have dachte er sich und als sich dort diese Reformaionsbewegung breit machte, gab es einen Grund, sie anzugreifen. Aber nicht einfach so, sondern dem Papst passte das Treiben dort natürlich auch nicht und daher durfte der König mit päpstlichem Segen einen Kreuzzug gegen die ‚Ketzer‘ dort im Süden führen. Die Truppen wütenden dort fürchterlich und metzelten ganze Orte nieder. Die Katharer, die noch übrig waren, flüchteten sich in einige Burgen u schwer einzunehmende Orte wie eben Minerve. Aber es half nichts, die letzten wurden auf der berühmten Festung Montsegur belagert und mussten sich ergeben. Da sie nicht vom Glaubeb abschwören wollten, wurden sie alle an Ort und Stelle verbrannt. Der französische König setzte alles daran, die Kultur und Sprache gründlich auszumerzen. Das Land, aus dem viele Dichter stammten und wo der berühmte Minnegesang seinen Ursprung hatte, sollte in Vergessenheit geraten. Aber obwohl die Sprache verboten war,  gibt es sie noch und in der Bevölkerung gibt es inzwischen wieder einen richtigen nationalstolz auf ‚ihr‘ Okzitanien. An vielen Häusern hängt die rot-gelbe Fahne und die Kinder lernen die Sprache wieder in der Schule. Trotz jahrhunderterlanger Unterdrückung hat die Kultur also überlebt! So, Geschichtsstunde beendet – jetzt zeige ich euch noch ein Bild von Lili 😀 und von Timmi im Gehegeimage

 

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