Januar 24

Kleiner Jahresrückblick 2013

Im letzten Jahr hat sich ja wirklich viel getan bei uns! Anfang des Jahres, kurz nachdem der lange Winter bis in den April hinein begann, fuhr Dosi samstags morgens los. Ich wunderte mich schon, wo sie wohl hin will. Normalerweise geht´s dann am Wochenende in der Früh immer zum Ski laufen nach Willingen, aber sie hatte gar keine Skisachen an. Sie hatte auch etwas ganz anderes vor und am späten Nachmittag kam sie mit einem kleinen braunen Fellknäuel wieder zurück. Sie sagte mir, das kleine Mädel gehöre jetzt zu uns. Ihr Name sei Estrella, was spanisch ist und „Stern“ heißt. Da ich Sterne sehr mag, gefiel mir das für den Anfang schon mal ganz gut 🙂 Dosi hat mir dann erzählt, dass Estrella aus Spanien käme und es bisher nicht leicht im Leben gehabt habe. Also habe ich mich spontan entschieden, lieb zu ihr zu sein. Und da sie sofort auch sehr respektvoll und lieb zu mir war, gab es überhaupt keine Probleme. Dosi hatte sich ja insgeheim doch ein bisschen Sorgen gemacht, ob ich wohl mit einem kleinen Hund klar komme. Und umgekehrt. Manchmal sind die Zweibeiner schon seltsam! So gut sollte sie mich ja wohl inzwischen kennen 😉

Timmi wohnte ja seit dem Sommer draussen im Garten und schlief in einem kleinen Hüttchen auf der Terrasse vor unserem Gartenhäuschen. Der lange Winter war dann sehr hart – für Timmi und auch für Dosi. Sie hatte zwar die ganze Terrasse mit Planen vor Schnee und Wind geschützt und für Timmi extra ein Holzhäuschen mit Heizung besorgt, aber es war trotzdem sehr lange sehr kalt. Da Timmi ja nicht ins Haus kam, weil sie Dosi im Tierheim erzählt hatten, ich sei eine eingefleischte Einzelkatze, mußten die beiden dann draussen immer frieren. Jeden Morgen, Mittag und Abend brachte im Dosi das Futter und spielte und kuschelte mit ihm im Winterverschlag. Dort war es zwar geschützt, aber trotzdem hundekalt. Ich habe mir das von drinnen aus dem Wintergarten immer angesehen und hatte echt ein schlechtes Gewissen. Vor allem, weil Timmi dann abends oft draussen vor der Scheibe sass. Ich glaube, er fühlte sich etwas einsam und ihm war langweilig.

Zu Ostern sind wir in diesem Jahr dann nicht weg gefahren. Es lag noch extrem viel Schnee und da haben wir das Wohnmobil direkt in der Scheune gelassen. Was im Nachhinein auch eine glückliche Fügung war. Ostersamstag besuchte Dosi unser Katerle draussen und wunderte sich schon, dass er nicht wie sonst fröhlich angelaufen kam. Der Grund war schnell klar – Timmi ging es sehr schlecht. Er lag in seinem Häuschen und hatte hohes Fieber. Es blieb nichts anderes übrig, als am nächsten Morgen zum Notfalltierarzt zu fahren. Der arme Kerl hatte eine schlimme Infektion. Es gab eine Spritze und Dosi bekam Antibiotika, die Timmi die nächsten Tage nehmen mußte. Timmi war so schlapp, dass er beim Tierarzt auf dem Tisch einschlief. Wieder daheim, wurde er erstmal im Keller einquartiert. Draussen war es ja immer noch sehr kalt. Allerdings wurde schnell die Tür geschlossen. Zum einen war er ja krank und zum anderen hatte Dosi ja noch im Hinterkopf, dass ich eine eingefleischte Einzelkatze sei. Timmi war so kaputt, dass es ihm gar nichts ausmachte, im Haus übernachten zu müssen. Am zweiten Tag wurde er dann vom Keller nach oben ins Gästezimmer umquartiert. Nach weiteren 2 Tagen wirkte die Medizin und Timmi wurde wieder munterer – und Dosi übermütig. Ich lag gerade gemütlich vor dem Ofen, da höre ich plötzlich Schritte auf der Treppe. Und zwar eindeutig nicht Dosis, sondern Katzentapsen. Timmi kam vorsichtig ein paar Treppenstufen hinab und schaute sich interessiert um. Ich bin sofort ein Stückchen die Treppe hoch geflitzt und wir sassen uns dann das erste Mal ohne trennenden Gehegezaun Auge in Auge gegenüber 🙂 Vorsichtshalber habe ich erstmal gefaucht!! 😉 Dosi hatte offenbar befürchtet, dass ich ihn verhaue oder sonstwie zur Furie werde. Aber es geschah …..nichts. 🙂

Timmi hat sich dann erholt – und blieb im Haus. Ich glaube, die lange Zeit draussen hat ihm gereicht. Da er ein sehr geselliges Kerlchen ist, fühlte er sich vermutlich auch recht einsam draussen. Das hatte ich mir schon gedacht, wenn ich ihn abends häufig draussen vor der Scheibe am Wintergarten sitzen sah.

Seit Ostern wohnt er jetzt also mit mir zusammen und ich muss sagen, es ist viel schöner als alleine. Wir sind zwar keine großen Kuscheltiere, aber haben viel Spass miteinander. Wir spielen beide für uns Leben gern „Fangen“ und dann geht es ein paar mal am Tag hier mächtig rund. Kreuz und quer über 3 Etagen und auch schon mal durch´s Gehegen. Zwischendurch gibt´s auch schon mal eine Runde Freistilringen und dann geht´s weiter mit der wilden Jagd. Ich liebe Action und bin so happy, dass ich jetzt einen Spielkameraden habe. Er ist wirklich ein lustiger und vor allem lieber kleiner Bursche. Aber pssssst. Nicht erzählen – sonst bildet er sich noch etwas drauf ein 😉

Kurz nach Ostern ging dann die Wohnmobilsaison los. Dosi war ganz angespannt, weil sie nicht wußte, ob wir drei Fellnasen auch im Wohnmobil vertragen würden. Bei Stella machte sie sich wenig Sorgen. Die kleine Maus ist einfach total unkompliziert und lieb. Hauptsache, sie kann dabei sein – dann ist die Welt in Ordnung. Aber wie würde es wohl Timmi gefallen, on tour zu gehen? Da er uns nicht sagen konnte, ob es ihm wohl gefällt oder nicht, mußten wir die Probe auf´s Exempel machen. Dosi hat ihm eine Klappbox besorgt und dann ging´s ab. Und was soll ich euch sagen? Timmi war total relaxed und es lief alles wie am Schnürchen. Wir sind uns im Wohnmobil auch nicht in die Quere gekommen. Jeder hat seinen Sitz als Schlafplatz und wir kommen sehr gut miteinander aus. Ist auch nicht so langweilig, wenn man einen Kumpel dabei hat!

Nach einigen Wochenendtrips ins Ostwestfälische, an den Niederrhein und an die Weser ging es dann Mitte August auf große Fahrt. Ich kenne das ja schon, aber für Timmi war ja alles neu. Und was soll ich euch sagen – es war ein wunderschöner Urlaub. Timmi und das Estrellchen haben ihre Jungfernfahrt ganz souverän gemeistert und wir haben viel gesehen. Stella ist jeden Tag Rad gefahren (worden :grin:) und wir hatten unheimlich Glück mit dem Wetter. Es war schön, aber nicht brüllend heiss. Für Menschen mag das nicht so wichtig sein – aber zieht mal einen Pelzmantel an und stellt euch vor, damit im Sommer draussen herumlaufen zu müssen. Brüllend heiss? Eben!

Im Herbst haben wir dann auch noch einige schöne Fahrten unternommen und glaubt mir – es ist schon immer sehr lustig zu beobachten, wie die Menschen auf das kunterbunte Trio reagieren. 🙂

Während des Urlaubs haben wir im Minverois übrigens ein ähnliches Trio getroffen. Kleiner Hund, Katze aus dem Tierschutz und Katze gefunden. Noch ein Campingtrio! Der etwas ältere Kater durfte sogar frei herumlaufen, aber da hat Dosi zuviel Schiss, dass ich weglaufe. Dabei würde ich das natürlich auch nie tun 😉

Mein Jahr war somit geprägt von Dosis „Personalpolitik“ und den damit verbundenen Zuzügen. Gut, dass es so gekommen ist. Mein ganzes Leben hier daheim ist durch den kleinen Timmi ziemlich aufgepeppt worden! Und ich freue mich tierisch darüber, dass Timmi sich ein Herz gefasst hat. Er ist der perfekte Mitbewohner und Dosi (ich natürlich auch) hat alles richtig gemacht! 🙂