März 18

Katzengold – das Gold für Narren

Gold hat die Menschheit schon immer fasziniert – und für viel Unglück gesorgt. Goldfunde brachten ganze Völkerstämme um den Verstand und sorgten schon in der Antike für Kriege und Auseinandersetzungen. Später wüteten die Spanier unter den Azteken, um sich deren sagenhaften Goldschätze unter den Nagel zu reissen. Und auch im Wilden Westen sorgte der Goldrausch für wahre Völkerwanderungen in Nordamerika. Viele machten sich auf, um als Goldsucher ihr Glück zu machen. Einige wurden unendlich reich, aber viele suchten vergeblich und fanden nur – Pyrit. Womit ich zum Katzengold komme. Pyrit ist das besagte Katzengold. Ein Mineral, das Gold verblüffend ähnlich sieht. Leider ist es nicht annähernd so wertvoll. Und es werden keine schönen Geschmeide daraus gemacht, sondern Pyrit wird zur Gewinnung von Schwefelsäure benötigt. Eher unromantisch.

 

Bis 1992 lag eines der wichtigsten industriell ausgebeuteten Vorkommen hier in meiner Heimat, im Sauerland. Größere Vorkommen gibt es auch im Schwarzwald, im Erzgebirge, in der Eifel und im Harz. Der industrielle Abbau hat sich stark reduziert, da Schwefelsäure einfacher zu gewinnen ist. Es könnte aber sein, dass das Katzengold in Zukunft eine Renaissance erlebt – als eine mögliche Alternative zum teuren Silizium bei der Herstellung von Solarzellen. Daran wird zur Zeit geforscht.

Sein verlockender, aber trügerischer goldener Glanz brachte dem Pyrit den volkstümlichen Namen Katzengold ein, was sich von dem Wort „Ketzer“ ableitet. Die Engländer nennen es fool´s gold, also „Narrengold“. Manchmal hört man diesen Begriff auch im Deutschen, aber wesentlich verbreiteter ist der Begriff Katzengold. Was aber – wie gerade erläutert – auch nichts mit uns Katzen, sondern Gotteslästerern zu tun hat.

Was ihr aber vermutlich noch auch noch nicht wußtet: Der Name Pyrit stammt vom griechischen πυρ pyr für Feuer. Mit einem harten Feuerstein lassen sich Pyrit-Splitter abschlagen, die sich entzünden und verbrennen. So machten schon die Steinzeitmenschen Feuer – denen war der schöne Glanz vermutlich mehr als egal.

Esoteriker meinen übrigens, Katzengold helfe als Heilstein gegen Arthritis und Ischiasschmerzen. Da hilft vermutlich dann aber der Glaube mehr als der Stein. 😀

 

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Veröffentlicht18. März 2012 von Bonnie in Kategorie "Allgemein
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