Juni 6

Bonnies Reisetagebuch – Roggel/NL Pfingsten 2012

Freitag, 1. Juni – Ich kaufe mir bald Holzschuhe

Ich bin schon wieder unterwegs Richtung Holland. Ist schon meine dritte Reise ins Ausland dieses Jahr. Ich war ja schon in Südtirol im Winterurlaub und letztes Wochenende in Olburgen. Jetzt geht’s nach Roggel in Limburg, das liegt ca. 50 km weiter südlich. Da fahren wir in ganz großer Besetzung hin. Wir haben ein ganzes abgegrenztes Feld dort gemietet, da stehen dann gar keine anderen Camper. Charlie darf leider nicht mit, da dort keine Hunde erlaubt sind. Aber Katzen 😀 Schwein gehabt!!

Dosi hat mir gesagt, da könne man auch ganz toll Fahrrad fahren. Mir gefällt das ja inzwischen richtig gut. Aber mir reicht es, wenn wir so 2-3 Stunden unterwegs sind. Und vor allem muss es irgendwo eine schöne Pause geben. Damit ich was zu „niggeln“ habe – so sagt man bei uns im Sauerland. Das bedeutet soviel wie „neugierig umschauen“. Klar mach ich das gerne – wer denn nicht 😀

So, da sie für heute Nachmittag hier in NRW den Superstau angekündigt haben, werde ich jetzt mal ein Ründchen schlafen. Hoffe, wir kommen gut durch. Aber Dosi hat sich extra beeilt, damit wir früh los kommen. „Und der Stau erst nach uns anfängt“ meinte sie. Das kenne ich, das ist immer dann der Fall, wenn wir irgendwo steile Berge hochfahren. Dann sind wir immer Stauführer. Da ich meist hinten vor der großen Scheibe liege, sehe ich das immer sehr genau, wie mehr und mehr Autos auflaufen. Das ist mit immer total peinlich und dann verkrümel ich mich meist nach unten auf die Sitzbank. Ich kann ja nichts dafür, dass die große weiße Transportbox zu lahm ist, wenn es bergauf geht. Im letzten Sommer in den französischen Alpen bin ich aus dem Schämen gar nicht mehr heraus gekommen. Dass uns nicht die Radfahrer überholt haben, war auch alles. Aber es ist ja ein Reisemobil und keine Rasemobil. 😀

 

Samstag, 2. Juni – Mückenalarm!!!

Der Platz, den wir hier haben, ist super. Wir haben die ganzen Wohnmobile aussen rum gestellt und in der Mitte Pavillions aufgebaut. Sieht ein bisschen so aus wie eine Wagenburg. Das Wetter ist mächtig warm und Dosi hat mir meinen Sonnenschirm schon morgens über mein kleines Gehege gestellt. Ist ja auch kein Spass, wenn man ein Fell hat. Aber im Schatten ist es sehr angenehm. Heute morgen waren Dosi und ich ganz früh schon mit der Leine draussen und ich bin auf Erkundungstour gegangen. Um unsere „Wagenburg“ ist aussen herum eine ganz hohe Hecke und wir stehen schön geschützt. Es weht nämlich ein ordentlicher Wind. Was ich gestern schon festgestellt habe: HIer sind extrem viele Mücken. Und keine kleinen, sondern riesige Viecher. Da ist mein Fell dann von Vorteil, aber die Dosis haben gestern ordentlich was abgekriegt. Bis sie das Autan geholt hatten, waren sie alle schon gestochen worden. Das war ein Gefluche. Die Mücken sitzen tagsüber in den großen Hecken. Das hat mein Patroulliegang heute morgen ergeben. Bäh, war das eklig. Ich krabbel so unter der Hecke herum und plötzlich habe ich die Dinger wohl aufgescheucht. Da kam auf einmal ein ganzer Schwarm heraus und stürzte sich auf Dosi und mich. Dosi tat mir etwas leid. Sie hatte nur wenig Fell an und wurde ein paar Mal erwischt. Blöde Dinger. Meinen kleinen Freund Josti haben sie gestern mitten ins Gesicht gestochen und er hat eine ganz dicke Backe. Na wartet, wenn ihr in meine Reichweite kommt, dann habt ihr nix zu lachen. Dann gibt´s ne Extraportion Eiweiss für mich 😀

 

Sonntag, 3. Juni 2012 –

Heute morgen bin ich mit Dosi zuerst wieder ganz früh raus gegangen. Das ist ein toller Start in den Tag und danach lege ich mich mit ihr dann nochmal ein Stündchen ins Bett. Ein bisschen dösen und – ganz wichtig – ganz ausgiebig kuscheln. Zuhause wird zwar morgens auch immer geknuddelt, aber da muss Dosi ja zur Arbeit und hat nicht soviel Zeit. Aber wenn wir unterwegs sind, gibt´s kein Zeitlimit. Ich lege mich dann immer so hin, dass ich vorn aus dem Fenster gucken kann und dann kanns los gehen. 😀

Heute haben wir eine Radtour durch die Wälder hier gemacht. Ja, man soll es kaum glauben, aber hier richtig viel Wald. Da es sehr heiß war, gefiel mir das gut, da es fast die ganze Zeit schattig war. Und ich habe viele Hasen gesehen – richtig große Feldhasen mit ganz langen Ohren. Die konnten fast so gut springen wie ich – aber zugegebenermaßen etwas schneller rennen. Aber nur ein bisschen 😉

Wir waren dann in Roermond. Die Stadt hat eine sehr schönen Marktplatz….aber die meisten Besucher fuhren nur in so ein Outlet-Center und haben den vermutlich gar nicht gesehen.  Manchmal sind die Menschen schon etwas sonderbar…gehen bei wunderbarem Wetter lieber in ein total überfülltes Einkaufscentrum, anstatt sich so wie wir gemütlich nach draussen zu setzen und den Tag zu genießen.

Als wir zurück kamen, wurden wir von den ganzen Kindern in Empfang genommen. Mich haben sie in Ruhe gelassen, aber Dosi wurde von allen Seiten mit Wasser nass gemacht. Wasserpistolen und Eimer und Töpfe – alles auf sie drauf. Das hätte mir noch gefehlt – bäh. Dosi fand es aber gar nicht schlimm und hat gelacht und selbst dann die ganzen Kinder nass gemacht.  He he – das hatten sie dann davon.

 

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Veröffentlicht6. Juni 2012 von Bonnie in Kategorie "Bonnies Reisetagebücher
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