Dezember 16

Fragen Sie Frau Bonnie – Weihnachten mit Katze

Weihnachten steht vor der Tür und da gibt es ein paar Tipps, die ich euch ans Herz legen möchte. Es soll ja auch für eure Fellnasen ein schönes Fest werden!

Weihnachten herrscht fast überall etwas „Ausnahmezustand“ – auch für eure Tiere: Sie müssen mit vielen unbekannten Eindrücken fertig werden, der Tagesablauf ändert sich, es kommen Leute vorbei und es ist viel mehr Unruhe im Haus als sonst. Damit es ein gemütliches Fest wird, müßt ihr Dosis also dafür sorgen, dass auch wir Vierbeiner mit der Ausnahmesituation „Weihnachten“ gut umgehen können. Mit ein paar einfachen Regeln ist das kein großes Problem.

Hier also ein paar wichtige Punkte, die ihr berücksichtigen solltet, damit ihr nicht im Extremfall noch mit Katze beim Notfalltierarzt aufschlagen müsst!

1. Weihnachtsbaum 

Jede Katze wird sich wundern, dass plötzlich ein Baum mitten im Zimmer steht. Der auch noch mit tollem Spielzeug behangen ist und total interessant riecht. Der muss natürlich zunächst einmal beschnüffelt werden, um herauszufinden, wer diesen Zeit seines Lebens besucht hat: ein Eichhörnchen, ein Käfer, eine Maus, ein Fuchs … Gerüche, die wir Haustiere oft gar nicht einordnen können, aber höchstinteressant sind. Und die unsere Urinstinkte  ansprechen. Also gebt den Fellnasen die Gelegenheit, den Baum ein Weilchen zu beschnüffeln, bevor ihr ihn aufstellt und schmückt. Dann haben sie die Möglichkeit, sich mit dem ungewohnten Geruch vertraut machen zu können.

Wenn der Baum dann aufgestellt wird, sorgt dafür, dass er gescheit steht. Es trägt nicht unbedingt zur Weihnachtsstimmung bei, wenn der liebevoll geschmückte Baum plötzlich mit Katze der Länge nach im Raum liegt. Ihr müßt immer damit rechnen, dass eure Fellnase trotz eurer warnenden Ansprache in den Baum springt. Und dies sollte nicht zum sofortigen „Baum kommt“ führen. 😉

 

2. Kerzen 

Ihr wisst ja wohl alle, dass für Tiere Feuer gleichbedeutend mit Gefahr ist. Und das nicht zu Unrecht – gerade zur Advents- und Weihnachtszeit steigt die Zahl der Wohnungsbrände sprunghaft an. Wir Tiere haben schlicht und einfach Angst bei Feuer und eine heisse, flackernde Flamme weckt unseren Fluchtinstinkt. Daher seid fair und mutet uns Tieren nicht mehr zu, als wir gut aushalten können.

Also keine echten Kerzen an den Christbaum, weil das einfach viel zu gefährlich wäre. Das dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. Wenn ihr auf Kerzen nicht verzichten könnt, dann beschränkt euch auf Teelichte in einem stabilen Gefäß oder Glas. Oder besorgt euch kleine  Laternen, die noch dazu schön aussehen. Da die Flamme dort geschützt ist, könnt ihr so auch Kerzen hineinstellen. So kann es auch nicht passieren, dass euer Tier sich an einer Flamme verbrennt. Und es gibt keine Katastrophe, wenn man so ein Licht mal vergisst, da es von selbst erlischt.

 

3. Lametta und bunte Glaskugeln 

Lametta glitzert ganz toll. Es bewegt sich leicht. Und verleitet uns Katzis dazu, damit spielen zu wollen. Aber das Zeug kann zur tödlichen Gefahr für uns werden! Daher verzichtet bitte auf Lametta als Christbaumschmuck. Wenn eine Katze Lametta beim Spielen verschluckt, kann es zum Darmverschluß führen, der häufig tödlich endet.

Anzeichen für einen Darmverschluss sind Erbrechen, Appetiitlosigkeit und fehlender Stuhlgang. Der Zustand verschlechtert sich in kurzer Zeit zusehends. Solltet ihr derartige Symptome feststellen können, heißt es, keine Zeit zu verlieren. SOFORT ZUM TIERARZT!

Aber auch Weihnachtsbaumkugeln, die schön funkeln und für uns wie glitzernde Bällchen an einem reizvollen Baum hängen, können gefährlich werden. Dann nämlich, wenn wir solche Kugeln anspringen und „erlegen“. Dabei können wir uns ganz böse schneiden, wenn diese Kugeln zersplittern. Daher nehmt lieber Kugeln aus Kunststoff, die sind eigentlich unkaputtbar und sehen fast genauso toll aus.

 

4. Weihnachtsstern 

Der Weihnachtsstern ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen und sieht ja auch großartig aus. Aber er ist giftig! Wenn ihr Tiere im Haus haltet, verzichtet auf das gute Stück. Dosi hatte mal einen Nymphensittich, der hatte am Weihnachtsstern geknabbert und es nicht überlebt. Und wer weiß, ob eure Katzen nicht auch mal testweise an einem Blatt kauen?

 

5. Schokolade 

Weihnachten gibt´s bei euch auch sicher einen bunten Teller mit Plätzchen und Schokolade. Aber was euch Menschen höchstens dick macht, kann Katzen und auch Hunden wirklcih gefährlich werden! Also, Schoki gehört nicht in Tiermägen! Theobromim, ein Stoff, der in Kakaokernen und deren Schale enthalten ist, kann eure Tiere „vergiften“. Je höher der Kakaoanteil der Schokolade ist, desto mehr Theobromin ist enthalten. Man sagt, die tödliche Dosis läge bei ungefähr bei 100 bis 200 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht von Katze oder Hund. Also bei einer Katze meiner Gewichtsklasse könnten somit 450 Milligramm schon gefährlich werden. Ich selbst würde keine Schoki fressen, mich interessiert sie nicht. Aber es gibt sicher Katzen und vor allem auch Hunde, die sich über alles Fressbare her machen – geht lieber auf Nummer sicher und bewahrt die Schnuckereien so auf, dass eure Tiere nicht dran kommen.

 

6. Besuch 

Euch Menschen ist Geselligkeit zu Weihnachten ja sehr wichtig. Es kommen jede Menge Besucher und das ist ja auch schön. Aber häufig sind diese Besuchsmarathons ja schon für manchen Menschen – egal, ob Gast oder Gastgeber – Stress pur.

Uns Vierbeinern bereitet das plötzliche Stelldichein ebenso Stress. Streicheln und kraulen durch unterschiedliche fremde Leute fandet ihr sicher als Kinder auch doof. Ich selbst bin ja eher cool, was Besuch angeht, aber es gibt auch sensiblere Tiere. Diese haben mehr Probleme, sich dauernd auf neue Personen einzustellen, die ins Revier eindringen. Daher sorgt dafür, dass diese „Eindringlinge“ sich nicht im ganzen Haus breit machen dürfen. Wir brauchen einen Rückzugsort, an dem wir  dem Trubel ausweichen können und nicht gestört werden dürfen. Wenn sich eure Fellfreunde freiwillig „unters Volk mischen“, ist es ok. Aber wenn sie ihre Ruhe suchen und in einem anderen Raum zurückziehen, muss das respektiert werden. Erklärt auch den Besuchern, warum der  Rückzugsort tabu ist. Ihr Menschen fändet es ja auch nicht wirklich witzig, wenn Besucher bei euch vor dem Bett stehen würden. 😉

 

Wenn ihr die oben genannten Punkte beachtet und euren Vierbeinern bei aller Hektik genügend Ruhe gönnt, dann steht einem schönen, harmonischen Fest nichts im Wege 🙂

 

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Veröffentlicht16. Dezember 2012 von Bonnie in Kategorie "Frau Bonnie rät
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Lea Löwenherz
Lea Löwenherz
11 Jahre zuvor

Also, ich als Pfarrhauskatze habe da noch einen Tipp: Es ist wunderschön, Weihnachten mit den ganzen Menschen in die Kirche zu gehen, weil da ein Riesenbaum steht. Katzen, lasst das lieber! Meistens werdet Ihr dann gejagt, auch von Kindern, und wenn ihr euch versteckt, könntet ihr eingesperrt werden, mit etwas Pech für längere Zeit und im Kalten.

Lea Löwenherz
Lea Löwenherz
11 Jahre zuvor

Zumal bei uns in der Kirche schon lange gar keine Mäuse mehr sind (rate mal, wer die gefressen hat…)

Lea Löwenherz
Lea Löwenherz
11 Jahre zuvor

Bei uns ist schon vor dem Fest allerhand Aufregendes passiert: Grey, einer meiner Mitbewohner, war vier Tage in der Kirche eingesperrt, heute haben ihn die Dachdecker rausgelassen, als sie fertig waren und die Tür vom Turm ein letztes Mal aufgeschlossen haben. Der Dummkopf hat sich aus Angst immer in der Krypta versteckt, wenn Arbeiter reingegangen sind.
Und Mütze hat Stolle gefressen und ganz furchtbar auf die Treppe gekotzt. Rosinen und Puderzucker sind wohl auch nichts für Katzenmägen. Gut, dass wir Mädchen so klug und vernünftig sind. Wir gehen an sowas gar nicht ran.