Februar 10

Bonnies Reisetagebuch Wolkenstein 2013

Freitag, 9. Februar – Babylon in Südtirol

Ich glaube, wir sind diesmal gar nicht in Südtirol, sondern in Sibirien oder am Pol. Hier ist es vielleicht kalt geworden! Bis zu – 20 Grad waren es letzte Nacht und tagsüber sind es auch so um die – 10. Obwohl die Sonne von einem knallblauen Himmelt scheint, bleibt es richtig kalt. Die Leute draussen sind alles ganz vermummt und Dosi zieht sich morgens mehrere Lagen übereinander an, bevor sie zum Ski fahren geht. Die Menschen sind schon verrückt, sich bei so einer Kälte den ganzen Tag draussen rum zu treiben. Ich lege mich gemütlich im Fenster in die Sonne und bin froh, nicht raus zu müssen.

Manchmal sehe ich draussen eine kleine Kuhkatze. Die sieht fast aus wie Timmi und hat wohl auch keine Lust auf den hohen Schnee. Sie balanciert immer recht akrobatisch über den Lattenzaun, damit sie nicht so kalte Pfötchen bekommt. Unsere Wirtin hat erzählt, dass sie den Nachbarn gehört und noch ziemlich jung ist. Und dass sie immer in den Blumenkübeln vor dem Haus buddelt 😀 Aber bei dem kalten Wetter macht sie offenbar auch nur kurze Spaziergänge, da ich sie immer nur einmal am Tage sehe. Vermutlich liegt sie auch lieber am warmen Ofen.

Heute morgen bin ich Dosi erstmal in den Flur entwischt, als sie zum Frühstück gehen wollte. Dort haben wir eine italienische Familie mit kleinem Kind getroffen oder besser gesagt: erschreckt. Die hatten natürlich mit Sicherheit nicht mit einer Katze gerechnet, als sie aus dem Zimmer gingen. Nach dem ersten Schreck wurde ich aber wieder ausgiebig bewundert und das kleine Mädel hat mich gestreichelt. Die

Eltern meinten, ich sei „Bello“. „Ne ne, erzählt dem Kind doch keinen Unsinn – ich bin doch kein Hund“ dachte ich mir. Ich konnte ja nix sagen, kann ja kein Italienisch. Und ausserdem bin ich höflich. Sollen sie mich doch ruhig Bello nennen. Aber da hatte ich wohl was falsch verstanden und Dosi hat mich dann später aufgeklärt. Nix Hund – sie sagten, ich sei „schön“. Da waren sie mir im Nachhinein dann noch sympathischer 😉 Katze heißt übrigens auf Italienisch „gatto“ und ich bin somit eine „gatto bello“. Man kommt mit den ganzen Sprachen auch echt durcheinander.

Die Reinemachefrau, die morgens kurz im Zimmer  klar Schiff macht, stammt aus Brasilien und spricht immer Portugiesisch mit mir. Vom Balkon nebenan höre ich immer zwei Leute sprechen, die reden, als hätten sie eine Halskrankheit. Das habe ich auch schon mal irgendwo gehört und nach einigem Überlegen fiel es mir ein: im Sommerurlaub standen auf dem Campingplatz am Meer Camper aus Holland neben uns. Falls ihr meine Berichte im Sommer gelesen haben solltet: es waren die Dosis vom kleinen dreibeinigen Hund Pinky, die sich auch in dieser lustigen Sprache unterhielten. Und ich war ja auch selbst schon in Holland. Sogar schon zweimal, aber ehrlich gesagt habe ich da nicht so viele Holländer sprechen hören, da wir ja meist dann mit allen Wohnmobilen unserer „Reisegruppe“ zusammen stehen. Und die Mitfahrer sprechen natürlich alle deutsch 😉

Aber eines ist ja schon etwas komisch….warum sprechen nicht einfach alle Zweibeiner eine Sprache? Wir Fellnasen miauen auf der ganzen Welt gleich und können uns verstehen und verständigen. Da sind wir euch Dosis offenbar um einiges voraus! 😀

 

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Veröffentlicht10. Februar 2013 von Bonnie in Kategorie "Bonnies Reisetagebücher
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