September 28

Ich will Fleisch!!!

Ich bin ein Carnivore. Das kommt aus dem Lateinischen  (caro, carnis ‚Fleisch‘; vorare ‚fressen‘, ‚verschlingen‘) und bedeutet Fleischfresser. Ihr Menschen seid übrigens Omnivoren – Allesfresser. Dann gibts natürlich noch die Herbivoren. Die fressen überwiegend Pflanzen. Leider haben viele Menschen sehr wenig Ahnung, wenn es darum geht, wie man Katzen richtig und gesund füttert. Anders als Hunde vertragen Katzen nämlich beispielsweise Getreide gar nicht gut. Wir Katzen haben das typische Verdauungssystem eines Fleischfressers: einen sehr gut ausgeprägten Geruchssinn, einen eher schwachen Geschmackssinn und eine geringere Verdauungskapazität.

Einmal zum Vergleich: Während ein Mensch 5 – 20 Mio und ein Hund 70 – 200 Mio Geruchszellen hat, haben wir Katzen 60 – 65 Mio. Das sind zwar weniger als ein Hund, aber fast dreimal soviel wie ihr Menschen. Bei den Geschmackszellen liegen wir dann allerdings recht weit zurück: ihr Menschen habt 9000, die Hunden haben rund 1700 und Katzen nur 500. Also mit anderen Worten: wir schmecken recht wenig. Und wir haben nur einen kleinen Verdauuungsapparat: während der Dünndarm beim Hund 2 – 6 m lang ist, ist er bei Katzen nur 1 – 1,7 m lang.

Warum erzähle ich euch das? Damit die Menschen verstehen, dass wir Katzen uns anders ernähren müssen als beispielsweise Hunde. Auch wenn wir beide vier Beine und ein Fell haben, so sehen wir im Innern recht verschieden aus. Wir Katzen ernähren uns in der Natur in erster Linie von Mäusen und ähnlichen Kleintieren und daher ist unser Körper auf die Verwertung und Verdauung solcher Nahrung optimal eingestellt. Anders als beispielsweise Hunde trinken wir sehr wenig und müssen unseren Flüssigkeitsbedarf in erster Linie über die Nahrung decken. Wir brauchen daher Futter mit einem hohen Fleischanteil, ohne Getreide, ohne Konservierungsstoffe und natürlich auch ohne Zucker. Den schmecken wir sowieso nicht und er macht uns nur die Zähne kaputt. Den mischen die Hersteller nur aus dem Grunde unter, damit das Futter „appetitlicher“ aussieht … allerdings nicht für uns Katzen, sondern für euch Dosis. Glaubt mir, es ist mir völlig wurscht, wie das Futter aussieht – es muss gesund sein und schmecken. Es liegt in der Natur der Sache, dass auch ein hochwertiges Gemenge aus Fleisch und anderen tierischen Nebenerzeugnissen eher eklig aussieht und vielleicht nicht sonderlich schön riecht. Zumindest aus Sicht des Menschen. Aber wir Katzen brauchen keine Würfelchen, oder „feine Häppchen“, die mit Farbstoffen (seien sich künstlich oder natürlich) eingefärbt wurden, um schmackhaft auszusehen. Es ist nicht wichtig, wie das Futter aussieht, sondern was drin ist.

Trockenfutter enthält oft einen hohen Getreideanteil und entzieht unserem Körper Flüssigkeit. Da wir meist wenig trinken, führt das häufig dazu, dass wir irgendwann Probleme mit den Nieren oder der Blase bekommen, wenn wir nur oder überwiegend mit Trockenfutter gefüttert werden. Es bekommt uns einfach nicht, weil wir dabei Nahrung verdauen müssen, die wir in der freien Natur niemals fressen würden. Getreide zum Beispiel. Ihr würdet als Menschen auch nicht ausschließlich irgendwas essen, von dem ihr wißt, dass es euch nicht gut bekommt. Und die Mär, dass es gut für unsere Zähne ist, könnt ihr getrost vergessen. Das ist in etwa so, als würde man Kindern M & M´s geben, um damit ihre Zähne zu pflegen. Carnivore enthält das lateinisch Wort „vorare“, das bedeutet verschlingen. Und nichts anderes machen wir mit dem Trockenfutter. Von einer Zahnpflege kann da wohl kaum die Rede sein.

Leider wird die Unwissenheit vieler Dosis von der Werbung gnadenlos ausgenutzt. In vielen der „tollen“ Futtersorten, die man im Fernsehen laufend sieht, sind genau die Sachen, die uns eben nicht gut tun. Da hilft es auch nichts, dass es auf einem Meissner Porzellanteller mit einem Petersiliensträußchen angerichtet wurde. Wir möchten einfach nur ernährt werden wie ein Fleischfresser.  Ohne Schnickschnack und Firlefanz. Ich liebe es, ab uns zu Rohfleisch zu bekommen. Die Katzen, die draussen selbst Mäuse fangen können, besorgen sich ihr Frischfleisch selbst, aber und in welchem Umfang ihr das bei Hauskatzen machen könnt, darauf gehe ich später nochmal näher ein.

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Veröffentlicht28. September 2011 von Bonnie in Kategorie "Ernährung und Futter
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