Gehörlose Katzen „sehen“ auch mit den Ohren
Wer von Geburt an blind ist, besitzt oft ein erstaunliches Tast- und Hörvermögen. Es ist auch inzwischen bekannt, warum: die Sehrinde – die nicht benötigt wird – übernimmt im Gehirn von Blinden weitere Aufgaben und schärft so die verbliebenen Sinne.
Es gab nun wissenschaftliche Untersuchungen, ob eine solche „Umverteilung“ der Aufgaben im Gehirn auch für andere Hirnregionen gilt. Diese Tests wurden mit Katzen durchgeführt und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Katzen, die von Geburt an blind sind, nutzen Teile ihres Gehirns zum Sehen, die eigentlich fürs Hören vorgesehen sind. Die Sinneseindrücke der Augen werden also nicht nur vom Sehzentrum ausgewertet, sondern auch in dem Bereich des Gehirns, der eigentlich akustische Eindrücke verarbeitet.
Untersucht wurden hörende Katzen und solche, die seit der Geburt taub waren. Ergebnis dieser Tests war, dass die tauben Katzen viel schneller auf Bewegungen reagierten. Außerdem stellte sich heraus, dass ihr Blickfeld weiter als jenes der hörenden Katzen ist.
Die tauben Katzen können also besser sehen, weil sie zusätzlich ihre Akustik-Regionen im Gehirn für die Verarbeitung optischer Eindrücke zur Hilfe nehmen.
Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, wie extrem flexibel das Gehirn ist. Auch wenn es um so komplexe Fähigkeiten wie Sehen oder Hören geht, schafft es das Gehirn, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und das Optimale zu leisten.
Man geht davon aus, dass die Ergebnisse der Untersuchungen auf den Menschen übertragbar sind.
Aber da wir Katzen größere Ohren haben, funktioniert es bei uns vermutlich besser 😀
Super, dass hier immer gepostet wird.
Ich hab ja auch immer soooviel zu erzählen 😀
LG
Bonnie