August 30

Bonnies Reisetagebuch – Frankreich 2011

 

1. August: Es liegt was in der Luft …

Irgendwas bahnt sich hier an. Ich weiß nur noch nicht genau, was. Mein Dosenöffner geht immer aus der Haustür und trägt Sachen nach draussen. Und kommt kurz drauf ohne wieder rein. Das ließ mir natürlich keine Ruhe und ich hab erstmal aus dem Küchenfenster nach draussen geschaut. Da steht die große weiße Transportbox vor dem Haus. Ich hatte den Verdacht, dass es damit etwas zu tun hat. Und in der Tat – Dosi verschwindet mit einer Ladung Klamotten durch eine Klappe in der großen weißen Kiste mit Rädern und kommt kurze Zeit später mit leeren Händen wieder raus.

Diese große weiße Transportbox erschien kurz nach meinem Einzug im März vor dem Haus und steht seitdem dort. Ausser an manchen Wochenenden. Da hat sich Dosi nett von mir verabschiedet und war dann weg. Und die Transportbox auch. Dafür kam dann die Nachbarin zu mir und fütterte mich. Sie hat auch mit mir gekuschelt und gespielt, aber es wurden schon recht langweilige Tage. Ich will mich auch nicht beschweren…..die Nachbarin ist schon echt klasse und nimmt sich auch wirklich Zeit für mich. Aber ist doch was anderes, als wenn meine Dosi da ist.

Ich habe den Verdacht, Dosi geht wieder mit der Transportbox auf Fahrt. Was mich wirklich etwas stutzig macht ist die Menge der Dinge, die sie da rein schleppt. Sonst immer nur ein paar Teile und diesmal sieht es fast aus, als wolle sie auswandern. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Es tun sich auch noch andere, merkwürdige Dinge. Jeden Abend muss ich eine Art „Jäckchen“ anziehen. Eine sieht megacool aus – Tigerlook! Ist mal was anderes. Mein Schwarz ist zwar zeitlos und immer modern, aber eine modebewußte Katze will ja auch mal anders aussehen. Nur wird das sicher nicht der Grund gewesen sein, aus dem Dosi die Jäckchen kaufte. Fragen über Fragen….
Aber toll ist, dass wir nach draussen gehen. Nach gegenüber, auf die „Schäfchenwiese“. Dosi hat eine lange Leine besorgt und los gehts. Das ist vielleicht super!

Nachdem ich draussen in meinem chicen Outfit bereits bewundert wurde, habe ich hab mich mit der coolen Tigerjacke erstmal in den Wintergarten oben auf den Kratzbaum gesetzt und mich von den vorbeigehenden Leuten bewundern lassen. Das ging runter wie Öl!

Mal schauen, wie sich die Dinge hier weiter entwickeln. Ein bisschen unruhig bin ich schon.

 

5. August: Das große Abenteuer beginnt…

Ich hatte es geahnt. Dosi ist wieder in die Transportbox gestiegen – aber was soll ich euch sagen? Ich sitze mit in der Transportbox. Weiß noch gar nicht, was ich davon halten soll. Ich bekam wieder so ein Jäckchen an. Schon heut Nachmittag. Dann kamen gegen Abend nach und nach ein paar Leute vorbei. Alle bewunderten meine Jacke und irgendwie stand ich im Mittelpunkt. Wußte nur noch nicht, warum. Ich glaube, die sprachen alle über meine erste große Reise, von der ich auch erst seit einer Stunde weiß. Das große Abenteuer hat begonnen.

Ich hatte mich vorsichtshalber schon immer neben die Tür gesetzt. Und dann nahm mich Dosi auf den Arm und es ging aus der Haustür. Auf der Wiese gegenüber waren wir die letzten Tage schon immer. Ich in meiner Jacke. Leider war ein Band dran, nach einer Weile war das zu Ende. Aber ist toll. Riecht alles so aufregend.
Ich freu mich jedenfalls schon – aber nix da Wiese. Wir stiegen in die große weiße Transportbox. Und ich durfte ein bisschen schnüffeln. Und da ist auch ein Katzenklo in der Dusche, das habe ich natürlich erstmal sofort eingeweiht. Man weiß ja nicht, was kommt. War sogar meine Lieblingsstreu drin. Sachen gibts.
Dann sah ich eine andere, kleine Transportbox hinten im Wagen stehen. Riiiiiieeeesig gegen meine kleine, dies sonst immer zum TA zum Einsatz kommt. Blödes Ding. Aber in dieser stand eine Kiste mit Heu. Schwupp, sass ich drin. Das fand ich jetzt nicht so witzig. Und dann wurde es laut und alles begann zu schaukeln. Hatte ganz schön Schiss und hab das auch erstmal kundgetan. Muss doch die Dosis warnen. Aber die waren gar nicht ängstlich. Sassen allerdings weiter vorn auf 2 Stühlen. Da waren sie an den Lehnen festgebunden. Da ist mir ja meine Box lieber. Da kann ich mich wenigesten bequem legen. Genau das hab ich dann auch nach ner Weile gemacht, als mir die Jaulerei zu blöd wurde. Jetzt liege ich entspannt im Heu und bin ziemlich müde. Werde mal ein Ründchen dösen. War alles so aufregend vorhin, da kann ein bisschen Entspannung nicht schaden.

 

7. August: Mitten in Frankreich…

So, da bin ich mal wieder. Bin schon im tiefsten Frankreich – fahre Richtung Amboise an der Loire. So ein riesiger Fluss – da sind bestimmt prima Fische drin. Aber versorgungstechnisch will ich mich nicht beklagen. Ich muss gottlob keine Froschschenkel oder Schnecken in Gelee essen – mein Essen schmeckt genau wie daheim. Ich hoffe mal, Dosi hat genug davon mitgenommen, nicht dass ich am Ende doch noch solche „Delikatessen“ essen muss. Ich bin ja offen für alles, aber beim Futter hört der Spass dann auf. Ich benehme mich hier jeden Tag wie ne Eins, da hab ich mir auch mein Schmusy verdient.

Gestern waren wir mit unserer fahrenden Box in Reims. Da muss wohl irgendeine sehenswerte Kathedrale stehen. Dosi hat die Box abgestellt. Aus den Fenstern hab ich gesehen, dass da noch andere Boxen standen. Dann sind sie gegangen und ich war allein. Aber war eh saumüde. Hab mich hinten vor die Scheibe gelegt – und hätte auch toll dösen können, wenn da nicht dauernd Kinder oder auch Erwachsene gestanden hätten, die mich begafften. Gerade wieder eingeschlafen, da hörte ich schon wieder „Guck mal, eine Katze. Süüüüüüß!!!“ Auf der einen Seite natürlich schön zu hören…..aber nicht ununterbrochen. Dann kamen die Dosis schon wieder und nix war es mit Mittagsschlaf. Es wurde wieder laut und schaukelte und weiter gings Richtung Troyes. Da soll wohl auch eine Kathedrale stehen und jede Menge alter Häuser….nun gut, mir egal. . Das Geräusch vom Motor tangiert mich nur noch peripher…..weiß ja jetzt, dass nichts passiert.

Allerdings geht es mir auf die Nerven, dass ich beim Fahren immer die Jacke anziehen muss und an die Leine komme. Die ist zwar so lang, dass ich mich hinten frei bewegen kann, aber trotzdem – was meint Dosi denn, was ich hier veranstalte??!

Die Fahrt war dann aber nicht mehr lange und wir kamen auf einen Platz, da standen jede Menge Transportboxen. Große und kleine, alte und neue – und vor einigen lag ein Hund. DAS hatte ich sofort gesehen. Aber Dosi hatte dann einen Platz ausgesucht, wo kein Hund in der Nähe war. Aber in der Box schräg gegenüber – ihr werdet es kaum glauben – lag auch eine Katze hinterm Fenster. War aber eine reinrassige Perserkatze und lag recht bräsig im Fenster und würdigte mich keines Blickes. Eingebildetes Stück!! Aber ich durfte dann an der Leine raus und sie nicht. Ha ha ha!!! Dann habe ich erstmal alles genau inspiziert. Roch alles recht ungewohnt – aber cooles langes Gras stand da. Da hab ich erstmal zugeschlagen. DAS ist ja das Einzige, was in der Kiste fehlt: mein Katzengras. Nun gut, wenn es jeden Abend frisches gibt, will ich mal nicht motzen. Heut morgen hab ich dann nach dem Frühstück sturmfreie Bude gehabt und mich elegant ins Fenster gelegt und ein bisschen dem Treiben auf dem Platz dort zugeschaut. Die Leute kamen aus den Boxen raus und gingen wieder rein. Einige bewegen sich allerdings nicht wie unserer von alleine, sondern hängen hinter einem Auto. Fragt mich nicht, warum.

Jetzt liege ich wieder hinten vor meinem Panorama-Fenster und schaue Landschaft. Davon gibt es hier jede Menge. Landschaft, Landschaft und noch mal Landschaft. Riesige Felder – und manchmal sogar mit Sonnenblumen. Sieht schön aus. Aber Landschaft gucken macht auch müde….daher schlaf ich jetzt mal noch eine Runde. Gleich in Amboise an der Loire will ich schließlich fit sein, wenn es wieder an der Leine raus geht. Und ich glaube, ich bekomme heute Abend frisches Fleisch…..sie kamen eben zurück und hatten eine Tüte von einer „Boucherie“ bei. Das roch nach Metzger. Gestern hatten sie auch eine Tüte, als sie zurück kamen. Ich freu mich schon…aber „Boulangerie“ ist Mist. Nur Brot war drin. Und 2 Flaschen mit roter Flüssigkeit – kenn ich nicht. Hab ich aber auch nichts von ab bekommen. Die Dosis tranken das aber recht gern. Sollen sie – mir reicht mein Wasser. Bin eh nicht so die „Trinkerin“ – Essen ist wichtiger!! Bin mal gespannt, was es dann gleich gibt. Vielleicht ein Hühnerbeinchen? Das wäre super. Die sollen bloss nicht meinen, sie gehen jeden Abend mit alle Mann chic essen und ich bekomm nur Schmusy. Ne Runde Rohfleisch hin und wieder hab ich mir verdient. So, das wars erstmal.

Und ich muss sagen, das Leben in der großen Box mit Dosi ist klasse. Gut, ein paar Abstriche muss ich machen. Mein Kratzbaum ist nicht mitgefahren und es schaukelt manchmal und ist laut. Aber dafür hab ich den ganzen Tag Gesellschaft und darf abends immer raus. Und man kann so toll gucken den ganzen Tag. Bin froh, dass ich mit bin. Zu hause wäre es sicher grottenlangweilig. Und jeden Morgen wird ausgiebig gekuschelt.

 

 

 

8. August: Hilfe, wir haben eine Panne…

Da bin ich wieder – und kann nur sagen, dass Abenteuer war in den letzten 2 Tagen abenteuerlicher als wir es wollten. Wir hatten eine Panne. Schwupps, blieb die große Transportbox auf der Autobahn einfach stehen. Dosi waren ganz schön aufgeregt und hatte einen ganz roten Kopf. Als erstes kam ich in meine eigene Transportbox. Normal motze ich dann immer, aber ich habe gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist und war mucksmäuschenstill. Dann ruckelte es nach einer Weile und das ganze Auto stand ganz schief und es ging immer weiter nach oben. Da standen wir mit der Transporbox auf einem amderem Wagen oben drauf. Ich hab aus dem Fenster geschaut – war tierisch hoch plötzlich.

Dann fuhren wir los und hielten nach einer Weile wieder an. Dann gings rückwärts wieder abwärts. Und dann wieder aufwärts – noch höher. Hab dann mitbekommen, dass er erste Abschleppwagen für unserer Transportbox wohl viel zu klein war – gefahren sind wir aber trotzdem. Irgendwann standen wir dann in einem Industriegebiet bei einer Werkstatt und haben dort geschlafen. Direkt an einer Baustelle – das war cool. Da konnte ich morgens schon um 6 Uhr den Baggern zusehen. Dosi war eher genervt, die fand das gar nicht so toll. Gut, war ein bisschen laut. Aber ist halt eine Schlafmütze. Ich finde, um 6 Uhr kann man ruhig aufstehen.
Später ging es dann mit der Transportbox in eine große Halle. Da war es vielleicht laut. Ich hab mich in der Transportbox ganz unten unter 2 Decken verkrochen und erstmal ne Runde gepennt. Zu gucken gab es eh nicht. Dann wurde es auf einmal wieder hektisch. Ich wurde mit der Transportbox in eine Auto umgeladen. Dosi hatte hatte eine große Plastiktüte und mein Katzenklo dabei und dann fuhren wir in ein großes Haus. Ein Hotel! Da bin ich jetzt.
Als ich ankam, wurde ich von einer Frau schon erwartet. Nicht Dosi – ich!!! Sie sah aber auch zu komisch aus. Eine große Plastiktasche an der einen Hand und mich in meiner Transportkiste in der anderen. War ihr wohl auch etwas peinlich – aber sie hatte ja keine Reisetasche. Wir kamen rein und ich hörte „And you are the reservation with the cat“. DAS WAR ICH!!! Der ADAC hatte uns schon ein Zimmer reserviert – mit Katze!! Gepriesen seien die tierlieben Franzosen. ich wurde auch sofort von mehreren bewundert. Sah natürlich auch wieder 1A aus in meiner hellgelben Reisejacke.
Das Hotel ist prima – sofern ich mir da ein Urteil erlauben kann.Habe erstmal sofort das Bett in Beschlag genommen und alles inspiziert. Und ich habe einen ganz tollen Blick nach draussen, wo den ganzen Tag was los ist. Und die Leute kommen ans Fenster, wenn sie mich sehen. Dosi spielt auch viel mit mir. Mein Spielzeug und mein Kratzbaum sind ja mit dabei. Ich hatte mehr Gepäck als Dosi – mit Abstand!! Ich war perfekt eingerichtet – schaut selbst!

Und was sollen wir uns ärgern? Bringt nichts. Gepriesen sei der ADAC!!

 

 

 11. August: Warten aufs Womo

Es sieht so aus, dass wir heut Abend unser Womo wohl zurück bekommen. Das Ersatzteil soll heute angeliefert werden. Dann gehts hoffentlich weiter. Hotel ist ja ganz nett, aber ich bin glaub ich eher ne Camperin.

Drückt mal die Daumen und Pfoten, dass alles glatt läuft!

Bis später mal. Muss jetzt erst meine Sachen packen. Wir „checken“ gleich aus. So heißt das wohl. Wieder was gelernt. Überlege gerade noch, was ich heute wohl anziehe. Werde bestimmt wieder Aufmerksamkeit erregen. Und „Frau“ will ja gut aussehen. Hab mich eben schon extra sorgfältig geputzt. Hier ist ein großer Spiegel, da konnte ich mich ganz sehen. Bin zufrieden mit mir.

Und wenn Dosi mit ihrem klappbaren schwarzen Plastikbuch Empfang hat, gibts auch immer einen aktuellen Bericht – versprochen. Das ist vielleicht ein komisches Ding. Sie nimmt es nicht in die Hand, obwohl es aussieht wie ein Buch, sonder legt es immer vor sich auf den Tisch. Und wenn ich dann mal gucken will und auf die kleinen schwarzen Knöpfe treten, wirft sie mich runter. Aber sie wird schon wissen, warum. Ist mir auch eigentlich egal – Hauptsache, sie schreibt brav das in das schwarze Plastikbuch, war ich ihr sage.

Im Moment liege ich lässig in meiner Transportbox auf der Terrasse „meines “ Hotels und döse ein bisschen vor mich hin. Aber gleich ist die Warterei ja vorbei und es geht weiter.

 

 

12. August: On the road again

Wir haben das Wohnmobil gestern abend frisch repariert abholen können und sind direkt noch bis nach St. Emilion bei Bordeaux gefahren. Da bin ich jetzt und liege bei einem lauen Lüftchen im Schatten unterm Baum. Das ist ein ganz bekannter Weinort und ein unheimlich schönes Städtchen. Auf der Fahrt hierher habe ich unendlich viele Weinberge gesehen. Frage mich, wer das alles trinken will. Aber es scheinen sich ja immer Freiwillige zu finden.

Gegenüber im Wohnmobil ist übrigens auch eine Campingkatze – oder besser gesagt eine Camping-chat. Ein großer weißer französischer Kater namens Lord. Der hat echt die Ruhe weg. Wenn ich an die Leine komme, geht es erstmal mit Vollgas los. Es wird geschnüffelt, was das Zeug hält. Und Lord? Der liegt nur lässig beim Wohnmobil, lose angeleint. Und hat offenbar gar keine Ambitionen, die Umgebung zu inspizieren. Das kann ich ja nun gar nicht nachvollziehen – ich bin immer Feuer und Flamme.

 

 

 16. August: Jetzt war ich auch noch pilgern ….

So, nach 3 Tage in der Walachei hab ich auch mal wieder Empfang. Wir waren in den Pyrenäen. Und in Lourdes. Da war vielleicht war los. Erst haben wir ganz einsam in einem kleinen Kaff gestanden.
Da sagten sich Fuchs und Hase gute Nacht. Ich bin ja froh, dass wir nachts so eine Ruhe haben. Da kann ich wenigstens in aller Ruhe noch mal ne Runde rumschnüffeln. Dann liegen die ganzen Hunde wenigstens schon alle im Bett und bringen mich nicht in Aufregung.
Übrigens – falls ihr den Sommer sucht. Der ist hier. Heute war es sauwarm. Und das mein ich auch so. 33 Grad im Schatten. Aber ich komme super damit klar. Besser als Dosi!

 

 17. August: The heat is on

Heute war es vielleicht warm – 35° im Schatten. Aber im Wohnmobil ist es angenehm – da lege ich mich tagsüber gepflegt rein. Soll Dosi doch bei dem Wetter Rad fahren – schön bescheuert.

Wenn sie zurückkommt, legen wir uns dann gemeinsam schön in den Schatten und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Und abends wird fein gespeist – ich hatte eben wieder Rinderhack. Seeehr lecker. Mir gehts weiterhin rundum gut .

Nur für meine chicen Jäckchen ist es tagsüber einfach zu heiss – aber da trage ich dann ein rotes Geschirr. Das steht mir auch wunderbar!!
Werde auch überall angemessen bewundert. Ich bin eine wunderschöne „chat noir“ …… „tres bien“ sagen sie hier immer. Das heißt wohl soviel wie „sehr schön“. Bin dann immer richtig stolz!

 

 

 

20. August: Sachen gibts!

Jetzt haben wir auch wieder Empfang. Waren in einem Naturschutzgebiet an einem See in der Nähe von Montpellier. Oben in Bergen lag das. Ganz rote Berge und ein knallblauer See. Leider hab ich zuwenig Empfang, um Bilder hochzuladen. Ist so schön hier. Von unserem Platz konnte ich auf den See schauen, da waren ganz viele Leute, die fuhren auf einer Art Bügelbrett mit Segel übers Wasser. Andere hingen an Drachen und hatten nur ein kleines Bügelbrett an den Füssen. Und sprangen ab und zu hoch. Die Menschen machen schon komische Sachen.
Das Wetter ist superwarm, aber in meiner großen Transportbox ist es tagsüber sehr angenehm. Wir haben einen schönen Platz gehabt unter großen Bäumen – und wenn die
Dosis was unternehmen, mach ich erstmal Siesta und döse 3, 4 Stündchen. Und dann kommen sie wieder und ich bin fit.
Jetzt sind wir in Bize Minervois – ein Weinörtchen auch noch im tiefsten Süden. Südlich von Montpellier. Ein kleines Dorf, aber der Campingplatz ist toll. Ganz klein und sehr ruhig. Hier leben ein paar Katzen auf dem Campingplatz. Heut morgen war ich gerade beim Frühstück, da kam eine und wollte MEIN Futter. Da hab ich aber einen Alarm gemacht. Dosi hat ihr dann auch etwas gegeben. Da war Ruhe.
Und ein großer Berner Sennehund ist hier. Da hatte ich erst Angst, aber der ist lieb. Eben haben die Dosis gegrillt. Der Grill – ein kleiner – stand dann erkaltet und unbeobachtet dort. War noch die Alufolie drauf. Es gab Lamm. Da hat der Hund das ganze Fett runter geschleckt. Ich hab mich tot gelacht .
Morgen bleiben wir noch hier und Montag geht’s an Meer in die Camargue. Da bin ich ja mal gespannt – da soll es Flamingos geben. Bis bald – ich hoffe, wir haben dort Empfang.

 

 

23. August: Ich hab das Meer gesehen!!

Jetzt hab ich zum ersten Mal in meinem Leben das Meer gesehen. Und Flamingos – tausende. Und weisse Pferde und schwarze Stiere. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

 

Ich bin jetzt in der Camargue in Saintes Maries de la mer – der Sage nach sind die hl. Maria und Maria Magdalena mit ihrer schwarzen Dienerin Sarah hier mit einem kleinen Boot angelandet. Ist ein ganz alter Ort mit einer kleinen Festungskirche.

Hier ist es ganz schön warm, aber Dosi hat mir eine Klimanlage gebaut – feuchte Handtücher auf Bügeln aufgehangen. So ist es erträglich. Zumindest im Wohnmobil. Das kleinen Ei der anderen Dosis steht ab 11 Uhr in der Sonne – da sind um 12 Uhr Temperaturen wie in der Sauna. Bin ich froh, dass das Womo unter einem Baum steht – einem der ganz wenigen hier.

Ich hab jetzt übrigens einen eigenen Sonnenschirm – grün-weiß-gestreift! Sehr schön!!
Da liege ich dann lässig drunter und beobachte hier die Leute. Und da ein nettes Lüftchen geht, sind die über 30 ° auch kein Problem. Aber in Deutschland ist es ja auch so warm. Hoffentlich bleibt der Sommer noch ein Weilchen, wenn wir zurück sind.

27. August: Take me home, country road

Wir sind auf dem Weg in die Heimat. Und nach 3 Wochen Sommer kamen wir gestern in ein heftiges Unwetter. Erst war es noch superheiss …. und dann fuhren wir in der Nähe von Lyon auf eine schwarze Wand zu. Dosi wurde schon ganz nervös. So was spüre ich ja sofort. Wir sind dann von der Autobahn runter gefahren. Eigentlich fahre ich ja lieber Autobahn, da sind wenig Kurven und Kreisverkehre, aber das drohende Unwetter wollten wir lieber auf der Landstrasse „mitnehmen“. Und dann ging es auch schon los. Es donnerte und blitzte. Gewitter mag ich ja gar nicht und ich bin hinten auf der Sitzbank erstmal vorsichtshalber unter eine Decke gekrochen. Der Regen trommelte wie verrückt aufs Dach und alles schaukelte noch mehr als sonst, weil es so windig war. Draussen waren riesige Pfützen und eine Unterführung stand sogar etwas unter Wasser. Man, war ich froh, als der Spuk nach einer Weile vorrüber war.  Wir haben dann abends in Burgund übernachtet, aber ich bin sofort eingeschlafen. Das blöde Unwetter hatte mich ja um meinen Mittagsschlaf gebracht.

Jetzt bin ich schon wieder in Deutschland – in Trier an der Mosel. Eben war ich eben erstmal in aller Ruhe ne Runde draussen spazieren gehen und schnuppern. Morgen gehts Richtung Heimat.  Da das Wetter wieder schöner ist, kann ich da hoffentlich die Fahrt in Ruhe verschlafen.

 

 

28. August: Wieder daheim

Die letzten 380 km der langen aufregenden Reise hab ich auch noch gut hinter mich gebracht. Eben hab ich mein Revier wieder in Besitz genommen. Zuerst habe ich einen Kontrollgang durchs ganze Haus gemacht. Dann kam schon der erste Besuch, der sehen wollte, wie mir die Reise gefallen hat. Die Nachbarn, die mich schon hin und wieder versorgt haben, als ich noch keine Campingkatze waren, kamen sofort rüber und begrüßten mich. Sie waren glaub ich sehr froh, dass ich gesund und munter wieder zurück bin.  Und ich bekam auch noch Besuch von meinen „Kinderfreunden“. Ich hatte sie seit 6 Wochen nicht gesehen und es wurde sofort wieder sehr turbulent. Mein kleiner Kinderfreund ist ja auch erst vier….der ist manchmal schon etwas ungestüm beim Spielen.  Er klatscht immer und quiekt wenn ich zum Beispiel durch meinen Krabbeltunnel flitze. Anfangs hat mich das etwas verängstigt, aber ich weiß jetzt, dass kleine Menschen wohl so sind. Ich freue mich aber immer, wenn die Kinder kommen. Dann ist richtig was los hier und ich tummel mich immer mittendrin.

Auch wenn es schade ist, dass die abenteuerlich Reise jetzt vorbei ist – zu Hause ist es auch fein. Und besonders schön ist es, wenn sich die Leute daheim freuen, wenn man wieder da ist.

 

Hier noch ein paar Bilder – „Chats en France“

 

   

  

  

  


 

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Veröffentlicht30. August 2011 von Bonnie in Kategorie "Bonnies Reisetagebücher
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2 Comments
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Corinna
Corinna
12 Jahre zuvor

oh wie süß 🙂 … ich finde es toll, das bonnie mit auf reisen gehen darf

corde chitarra acustica
12 Jahre zuvor

Hi, this is a great post! Thanks..