In dem Dorf Lauen, in Mecklenburg, lebte einst ein Bauer, der schon seit langem Witwer war. Er hatte eine kleine Kate und ein paar Hühner. Sein einziger Lebensgefährte war ein Kater namens Karo. Mit dem unterhielt er sich manchmal abends, wenn es gar zu einsam war.
Gar nicht selten antwortete ihm der Kater auch. Kater Karo wußte seit dem Tod der Bäuerin, daß er auf den Bauer aufpassen mußte, denn der hatte gelegentlich einen ziemlich verhängnisvollen Drang zum Leichtsinn.
Wenn nun die Hühner des Bauern genügend Eier gelegt hatten, dann packte er sie in eine Kiepe und ging mit ihnen auf die Märkte der Umgebung, um sie zu verkaufen. So war es auch dieses Mal.
Die Hühner waren besonders fleißig gewesen. Sie hatten zehn Dutzend Eier gelegt, einhundertzwanzig Stück. Das würde ein schönes Geld bringen, sagte der Bauer zu seinem Kater Karo, als er sich auf den Weg nach Lübeck machte. Er ermahnte den Kater, gut aufs Haus aufzupassen. Am Abend werde er wieder zurück sein „und wenn ich alles gut verkauft habe, werde ich dir auch einen Leckerbissen aus der Stadt mitbringen“, versprach der Bauer. Dann ging er.
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