Juni 14

Bonnies Reisetagebuch – Mosel/Fronleichnam 2012

Mittwoch, 6. Juni 2012 – Aufbruch am Abend

Heute Abend lag ich so friedlich auf meinem Kuschelkissen  und träumte so vor mich hin – und dann kam aber Action auf. Wir machen eine Nachfahrt und zwar an die Mosel, nach Pünderich. Ha, da war ich schon mal 😀 Im letzten Jahr am Tag der deutschen Einheit, als im Herbst der Hochsommer noch mal ein Stelldichein gab. Da hat es mir super gefallen, weil ich da so schön die Schiffe beobachten konnte. Der kleine Campingplatz liegt direkt an der Mosel und wir standen fast direkt am Wasser. Ich hoffe, wir haben wieder so einen schönen Platz, wo ich gut auf den Fluss schauen kann. Da sieht man nämlich nicht nur große und kleine Schiffe, sondern auch Enten und Schwäne.

Jetzt werde ich erstmal eine Runde schlafen. Ist ja schon Abend und ausserdem ist es am besten, die Fahrt einfach zu verpennen. Wenn wir da sind, gibt’s dann sicher noch was zu futtern und dann kuschele ich mich bei Dosi mit ins Bett und freue mich auf morgen. 🙂

 

Donnerstag, 7. Juni 2012 – Frösche sind besser als Wetter.com

Dosi hat mir gesagt, dass wir eigentlich gar nicht fahren wollten. Im Internet haben sie nämlich für heute leichten Dauerregen und für morgen und Samstag viele Schauer gemeldet. Und Mosel bei Regen ist noch grauer als grau. Meist hängen die Wolken dann im Moseltal und man sieht nicht einmal die Weinberge. Aber da wir Ostern schon erlebt haben, wie sehr sich Vorhersagen irren können, haben wir es riskiert. Da hatten sie auch nur Mistwetter auf Fehmarn angesagt und es war fast die ganze Zeit sonnig. Und was soll ich euch sagen: hier ist von Dauerregen keine Spur! Es ist war und die Sonne scheint vom blauen Himmel. Aber ich wußte heute schon ganz früh, dass es schön wird. Die Frösche haben nämlich laut gequakt und da dachte ich mir schon, dass sie bei Regen nicht so eine gute Laune haben würden 😀

Aber mal im Ernst – bei der ganzen Technik ist es doch ein Witz, dass noch 24 Stunden vorher eine Prognose so daneben liegt. Statt des angesagten Dauerregens tolles Sommerwetter – und selbst jetzt ist noch Regen auf der Wetterseite angezeigt, wenn man sie aufruft. Und der Wetterbericht hat offenbar auch viele Reiselustige davon abzuhalten, am verlängerten Wochenende los zu fahren. Normalerweise wimmelt es an solchen Feiertagen hier an der Mosel vor Wohnmobilen, aber dieses Mal ist es bei weitem nicht so voll. Sind zwar Urlauber da, aber kein Vergleich zu sonst. Unser kleiner Campingplatz ist gut besucht, aber die riesigen Wohnmobilstellplätze sind halb leer. Wir verlassen uns nicht mehr auf Wetterberichte – da hören wir lieber morgens auf die Frösche oder lesen ein bisschen im Kaffeesatz.

Ich bin jedenfalls schon den ganzen Tag draussen gewesen. Beim Frühstück war es schon so heiss, dass Dosi mir meinem Schirm über dem Gehege aufbauen mußte. Und wir haben wieder so einen schönen Platz wie im Herbst! Ich kann wunderbar auf den Fluss schauen und sogar die kleine Fähre sehen, die neben dem Campingplatz über die Mosel setzt. Und natürlich die ganz großen Schiffe.

 

Freitag, 8. Juni 2012 – ein fliegendes Ungeheuer

Heute morgen haben wir vor dem Frühstück erst einen kleinen Spaziergang draussen gemacht. Und dabei habe ich mich plötzlich sehr erschrocken und wollte sofort rein. Dosi hat mich dann schnell auf den Arm genommen und beruhigt. Auch wenn ich inzwischen eine erfahrene „Leinenkatze“ bin, so gibt’s immer noch Situationen, wo ich ich dann erschrecke, weil ich die Geräusche nicht kenne. Was los war? Plötzlich kam so ein Ding angeflogen. Eine Höllenmaschine, die unheimlich Lärm machte und extrem niedrig flog. Das hatte ich ja noch nie erlebt. Der Apparat flog gegenüber an den Weinbergen ganz dicht über den Boden und versprühte irgendein Zeugs. Ich hatte schon Schiss, er nebelt uns auch ein, aber wenigstens blieb er am anderen Ufer.

Nach diesem Schreck in der Morgenstunde habe ich erstmal gefrühstückt und dann sind wir geradelt. Zunächst nach Zell, dem Ort des „Zeller schwarze Katz“-Wein. Dosi brauchte nämlich eine Speicherkarte, weil sie ihre vergessen hatte. Das war vielleicht ein Unterfangen – in einem Parfümladen (!) gab es dann endlich eine. Im Geschäft davor war eine mindestens 90 Jahre alte Verkäuferin mit dem Kaufwunsch etwas überfordert und präsentierte eine Auswahl ihrer Ansichtskarten 😀

Abends gab es dann den einzigen kurzen Regenschauer. Dauerte knapp 15 Minuten und aus meinem Sonnenschirm wurde ganz kurz ein Regenschirm 😀 Obwohl ich Regen ja nun überhaupt nicht leiden kann, war es unter dem Schirm lustig. Ringsum vielen dicke Tropfen und mein Fell blieb schön trocken. Aber lohnte sich auch gar nicht, aus dem Gehege ins Wohnmobil zu gehen, so schnell war es vorbei. Und dann kam die Sonne schon wieder hervor – und es gab einen wunderschönen Regenbogen 🙂

 

 

Am Ende des Regenbogens steht übrigens eine Schale mit Gold 🙂

 

Samstag, 9. Juni 2012 –

Heute ging es mit dem Rad Richtung Süden. Über Traben-Trabach in ein kleines Dorf. Da war an einem Weingut ein wunderschöner Garten und dort war Tag des offenen Kellers. Das bedeutete, sie hatten ein „Hoffest“ und dort konnte man im Garten sitzen und essen und trinken. Die Rosen dort waren ein einziger Farbentraum.

Ich stand im Schatten und habe geschlafen. Und Dosi und die anderen haben Wein probiert. Gegessen haben sie auch etwas und waren so anständig, mir etwas von dem leckeren Käse zu verwahren. 🙂

Abends war dann das große Spiel. Deutschland gegen Portugal. Ich war ganz nah am Geschehen, weil unser Womo fast direkt am kleinen Festzelt stand, wo sie die Leinwand aufgebaut hatten. Aber darüber habe ich ja in meinem EM-Blog bereits etwas geschrieben. Es war jedenfalls s ordentlich was los und man spürte schon den ganzen Tag, wie sich die Leute freuten, dass es endlich los geht. Und nach dem Sieg war die Erleichterung groß – was im Zelt noch ordentlich gefeiert wurde. Ich war aber so müde, dass ich irgendwann auf meinem Beobachtungsposten oben in Dosis Bett eingeschlafen bin.

 

Sonntag, 10. Juni 2012 – leider geht’s schon wieder zurück

Schade, heute ist schon der Heimreisetag. Es ist so schön hier, dass ich gerne noch bliebe. Es ist schön warm, es gibt viel zu sehen, ich kann super draussen chillen und dabei auf die Mosel schauen. Dosi hat viel Zeit, wir gehen spazieren und radeln ist hier an der Mosel auch klasse. Es gibt gute geteerte Radwege und daher rumpelt es nicht so hinten in meinem Beifahrerkorb. Dosi ist heute nochmal geradelt, aber ich war etwas müde und habe im Wohnmobil ein bisschen geschlafen. War auch ziemlich windig, das mag ich nicht so.

Vermutlich fahren wir am Ende des Sommers nochmal her. Da freue ich mich jetzt schon drauf!

 

 

 

 

 

0 0 votes
Article Rating


Copyright 2020. All rights reserved.

Veröffentlicht14. Juni 2012 von Bonnie in Kategorie "Bonnies Reisetagebücher
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments