August 24

Bonnies Reisetagebuch Frankreich – 23.08.

Donnerstag, 23. August – Ich beaufsichtige die Aufräumarbeiten

Seit gestern sind wir in Cluny. Auf dem Weg dahin konnte es Dosi sich nicht nehmen lassen, noch ein abgeschiedenes wunderschönes Dorf in einem total steilen und tiefen Seitental des Jura zu besichtigen. Mann, da ging es vielleicht abwärts. Aber es war wunderschön dort. Ein kleines Dorf und ein altes Kloster, welches schon im 9. Jahrhundert gegründet wurde – Baume les Messieurs.    Aus dem Tal raus ging es dann besser als rein. Wir sind einfach hinten raus gefahren und dann ging es durch Ortsdurchfahrten, die offenbar noch für die Breite von Eselskarren gebaut worden waren. Eine sehr aufregende Fahrt, aber wir sind dann doch heile in Cluny angekommen 😀

Der Campingplatz dort sah etwas mitgenommen aus, aber wir haben noch einen schönen Platz gefunden. Direkt unter einem dicken Baum, der schön Schatten spendete. Dosi muss dann zwar aufs Fernsehen verzichten, aber Schattten ist wichtiger!!

Heute morgen war schon früh Spektakel. Der Bauhof von Cluny rückte mit 5 Leuten an und die machten die Sturmschäden weg, die offenbar die Nacht vor unserer Ankunft hier entstanden waren. Es waren einige größere Bäume umgefallen und es sah so aus, als wäre so eine Art Windhose quer über den Platz gefegt. Dosi war ganz schön froh, dass wie noch einen Tag länger auf dem Campingplatz am See geblieben sind, sonst wären wir live beim Sturm dabei gewesen. Jedenfalls war ich gemütlich in meinem Gehege am Frühstücken, als ein kleiner LKW ankam und einige Leute in gleicher Kleidung ausstiegen. Sie holten dann eine Motorsäge und anderes Gerät hervor und gleichzeitig wurde ich von Dosi beim Frühstück unterbrochen. Sie packte mich und brachte mich ins Wohnmobil. Den Rest vom Essen gottlob auch. Ich war erst ganz schön stinkig, aber als draussen dann ein Höllenlärm begann, wußte ich, warum sie mich evakuiert hatte.

Drinnen war es auch gar nicht so laut und ich habe mich dann an die Frontscheibe gesetzt und den Männern bei der Arbeit zugesehen. Die hatten ganz schön zu tun – gegenüber von uns waren 2 Bäume umgefallen und die lagen ziemlich kreuz und quer. Der Chef mit der Motorsäge sägte dann alle Äste ab und die anderen mußte sie aufladen. Interessant war zu sehen, dass die Schutzkleidung für Motorsäge in Frankreich aus T-shirt und blauer Bermuda besteht. Die Beine von denen sind offenbar von Natur aus schnittfest. Wenn ich sehe, wie die Bauhofleute daheim aussehen wie die Marsmännchen, wenn sie bei uns mit der Motorsense die kleine Grünanlage mähen, war das schon sehr erstaunlich 😀   Während ich dieses spannende Unterhaltungsprogramm hatte, das noch durch die Ankunft eines kleinen Hundes nebst Herrchen gegenüber abgerundet wurde, hat Dosi sich die Abtei von Cluny angesehen.

Cluny war im Mittelpunkt durch das berühmte Kloster sozusagen der kulturelle und geistige Mittelpunkt Europas. Die Äbte waren die Berater aller Königshäuser Europas und hatten eine enorme Macht. Beim Kloster stand die größte Kathedrale, die es bis zum Bau des Petersdomes je gab. Sie wurde schon im 11. Jahrhundert gebaut und war 187 m lang.  Leider steht nur noch ein einziges Seitenschiff des Chorraums – aber anhand dessen Dimensionen kann man erkennen, wie riesig die Kirche – ecclesia major hiess sie – war. Es sind auch noch ein Eingangstor und viele Säulenrest da, so dass man gut sehen kann, wo die Kirche stand. Leider haben die Franzosen sie nach der franz. Revolution und der Enteignung der Kirchen zerstört.   Nachdem Dosi zurück war und noch eine Runde radelte, erwachten bei mir dann auch allmählich die Lebengeister zurück. Ich hatte durch das Beaufsichtigen der Bauhofarbeiten meinen Mittagsschlaf ziemlich nach hinten schieben müssen.  Wir hatten uns gemütlich unter unser Blätterdach gesetzt, ich lag schön im Halbschatten und beobachtete den kleinen Hund mit den viel zu großen Ohren, da fing des wieder an zu Grummeln. Dieses Grummeln wurde dann zu einem ordentlichen Gewitter, das bei uns aber schnell vorbei war. Aber es war den ganzen Abend Wetterleuchten und in den Bergen in der Nähe grollte es noch den ganzen Abend.  Das Wetterleuchten fand ich super und habe lange mit Dosi unter der Markise draussen gesessen und war ganz fasziniert vom Schauspiel am Himmel. Blitze finde ich ja eh klasse, aber dies war besser, da der Donner fehlte. Anschließend haben wir dann noch schön eine Runde gekuschelt – Bauchi kraulen ist wunderbar 😀 Morgen früh soll es weiter Richtung Süden gehen. Mal schauen, wo wir morgen mein Gehege aufschlagen 🙂

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Veröffentlicht24. August 2012 von Bonnie in Kategorie "Allgemein", "Bonnies Reisetagebücher
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