August 28

Bonnies Reisetagebuch Frankreich – 25.08.

Samstag, 25. August – Ganz weit oben

Gestern Nachmittag sind wir hier im Zentralmassiv angekommen und zwar in einer Stadt namens Saint Flour. Flour heißt ja eigentlich „Mehl“ auf französisch. Der heilige Mehl? Das kam uns etwas komisch vor, aber der Ort ist auch – wie sich dann herausstellte – nach dem heiligen Florus benannt. Dieser ist wohl irgendwann im Mittelalter hier in der Ecke aufgeschlagen und hat oben auf einem hohen Felsen ein Kloster gegründet. Und da liegt auch heute noch die Stadt, ganz oben auf dem Berg mit einer wahnsinnigen Aussicht. Über 800 Meter hoch und daher entsprechend angenehm von den Temperaturen. Dosi hat sich heute Morgen die Stadt angesehen und war ganz begeistert. Sie erzählte, es sehe alles noch aus wie im Mittelalter und alle alten Häuser seinen ganz toll erhalten. Alles ganz verwinkelte, enge Gässchen mit kleinen Plätzen und eine schöne Kathedrale. Dort liegen in einem goldenen Sarg auch die Reliquien des besagten Saint Flour.

Und dann sei da noch etwas ganz Seltsames zu sehen gewesen: an vielen Häusern waren irgendwo an der Hausfassade kleine Käfige, in denen ein kleines Figürchen von der Größe einer Barbiepuppe „eingesperrt“ sind. Sie sehen aus wie kleine Dämonen und Dosi konnte leider nicht genau in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat. Vermutlich sollen sie Böses vom Haus fernhalten, weil sie so furchterregend aussehen 😀

Und sie hat mehrere Katzen in der Altstadt gesehen. Eine ließ sich sogar streicheln und die habe eine ganz interessante Farbe gehabt. Rot und grau gescheckt mit etwas weiß. Die habe noch mehr gequasselt als ich, aber Dosi konnte sie leider nicht verstehen, da sie französisch miaute.

Auf dem Campingplatz war auch eine Tigerkatze. Wir haben uns aus gebührendem Abstand immer beobachtet, aber sie war so respektvoll, nicht zu nah ans Gehege zu kommen. Also konnte ich auch cool bleiben und mußte keine Anstalten machen, unser Revier zu verteidigen. Solche Artgenossen sind mir sehr recht. Der kleine Punkt rechts am Baum hinten ist übrigens das Tigerle 😀

 

Da der Platz schön leer und ruhig war, konnten wir schön mit der Leine spazieren gehen. Es gab zwar keine Wühlmäuse, aber auf der Nachbarparzelle hatte ein Maulwurf sein Anwesen angelegt. Ich habe kräftig in seinen mühsam aufgeworfenen Häufchen rumgebuddelt und da es ganz dunkle Erde war, hatte ich anschließend richtig dreckige Pfoten. Das kann ich ja nicht gut haben und anschließend habe ich mich  noch länger als sonst gepflegt. „Toilette“ nennen es die Franzosen. Unsere Nachbarin, eine ältere Dame, kam mich mehrfach besuchen und sagte das immer, wenn ich mich im Gehege gerade stylte. Ich wußte erst gar nicht, was sie meinte – meine „Toilette“ steht nämlich drin im Wohnmobil. Aber dann habe ich es geschnallt! Man sagt ja auch „Morgentoilette“ wenn man sich morgens hübsch macht. 😀

 

Lustig und sehenswert war auch ein Motorradgespann auf dem Campingplatz. Der Fahrer hatte sich einen Anhänger aus einen Whiskyfaß gebaut. Seht selbst….in Deutschland der TÜV würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen 😀

 

Morgen geht’s es weiter, vermutlich nach Uzes. Da steht dieser große römische Aquädukt, den ihr bestimmt alle aus irgendeinem Geschichtsbuch in der Schule kennt. Der versorgte damals die große römische Stadt Nimes mit Wasser. Dosi war schon mal dort und ich werde berichten.

So, und jetzt ruhe ich mich erstmal aus. Das Schreiben ist immer so anstrengend 😀

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Veröffentlicht28. August 2012 von Bonnie in Kategorie "Allgemein", "Bonnies Reisetagebücher
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