September 8

Bonnies Reisetagebuch Frankreich – 6.09.

Donnerstag, 6. September – Dosi als Wasserträger

Hier in der Camargue ist wunderschönstes Hochsommerwetter. Gottlob nicht ganz so heiss wie im letzten Jahr, als ich schon einmal hier war. Da waren es bei unserer Ankunft nämlich über 40 ° und das ist für einen Fellträger nicht gerade der Hit. Diesmal sind es so 28 ° und das ist ok. In der Mittagszeit unternimmt Dosi ihre Radausflüge ins Umland und ich verkrümel mich ins Wohnmobil. Da ist es trotz der Wärme recht angenehm, weil es zum einen gut isoliert ist und zum anderen hat Dosi mir wieder eine Klimaanlage gebaut. Die altbewährten nassen Tücher in Kombination mit dem Ventilator. Und ausserdem wird mir immer noch die Kühldecke auf meinen Lieblingsschlafplatz auf den Fahrersitz gelegt – so läßt es sich prima dösen. Ist nicht so warm wie in meinem Wintergarten daheim 😀 Dosi hatte heute ihren guten Tag und hat im Naturschutzgebiet einen Radler aus Italien vor dem Verdursten gerettet. Nein, und das nicht in der Wüste Gobi, sondern hier in der Camargue!

Sie packt immer enorme Mengen Wasser ein, wenn sie sich mit dem Rad auf dem Weg macht, aber seit ihr dort mal beim Radeln das Wasser ausging, schleppt sie lieber zuviel mit. Immer noch 2 Literflaschen zusätzlich in einer kleinen Kühltasche im Fahradkorb. Zum Glück für den Italiener. Im Naturschutzgebiet, welches ca. 30 x 30 km lang ist, gibt es nämlich nichts. Nirgendwo ein Haus oder sonstige Stätten, wo man sich versorgen könnte. Ausser einem Leuchtturm, in dem ist ein kleines Vogelmuseeum, aber der hat mal geöffnet und auch schon mal geschlossen. Da kann man Wasser in Flaschen kaufen – aber nur, falls offen ist.

Dosi erzählte, sie habe sich gewundert, dass ein Radler, der ihr entgegen kam, plötzlich auf ihre Spur wechselte und stehen blieb. Sie sozusagen blockierte. Sie dachte schon, was das wohl für ein Idiot ist, bis sie ihn umfahren wollte und er ganz bittend „aqua“ sagte und mit Daumen und Zeigefinger eine kleine Menge zeigte. Und auch so aussah, als bräuchte er dringend „aqua“. Der hat dann vermutlich gedacht, er hat eine Erscheinung, als Dosi in ihre Kühltasche griff und eine schöne kalte Literflasche Evian rausholte und ihm schenkte. Nach diversen „mille gratie“ und sonstigen Dankbarkeitsbezeugungen – ein Kniefall war wegen des fehlenden Ständers am Mountainbike schlecht möglich 😀 – durfte Dosi dann weiter fahren. Abends hat sie im Sanitärhaus noch einen goldenen Ohring wiedergefunden, den eine Frau beim Duschen verloren hatte und verzweifelt suchte. Vermutlich lag es daran, dass sie morgens in der Kirche bei den heiligen Marien und der schwarzen Sarah gewesen war. Vielleicht hat ein bisschen Gutes abgefärbt 😀

Ich habe dann mit ihr noch bis zu einem schönen Sonnenuntergang total relaxed unter meinem kleinen Bäumchen gelegen, die ganzen Spatzen beobachtet und Pinki lag ein bisschen entfernt und machte genau dasselbe. Eine andere Nachbarin hatte nämlich extra hartes Brot zerbröselt und hingeworfen, damit die Spatzen kommen, Sie hatte nämlich mitbekommen, wie toll ich das finde, wenn sie vor dem Gehege herumhüpfen.

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Veröffentlicht8. September 2012 von Bonnie in Kategorie "Allgemein", "Bonnies Reisetagebücher
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